Die schönsten Vornamen aus dem Mittelalter, die heute wieder modern sind
Alte Namen feiern aktuell ihr Comeback. Hier kommen die schönsten Namen aus dem Mittelalter, die dein Kind heute noch tragen kann.

Das Mittelalter fasziniert bis heute – mit seinen Burgen, Königshöfen und Geschichten von mutigen Rittern, edlen Damen und geheimnisvollen Legenden. Viele Kinder träumen davon, in diese vergangene Zeit zu reisen, doch die Epoche hat weit mehr zu bieten als Turniere und Drachen in Märchenbüchern. Auch sprachlich hat sie ihre Spuren hinterlassen: Zahlreiche Vornamen aus jener Ära sind bis heute überliefert. Manche davon sind traditionell, andere frisch und modern klingend wie nie zuvor. Wir haben für dich 20 besonders schöne mittelalterliche Namen zusammengestellt, die damals beliebt waren und heute wieder im Trend liegen.
Wir starten mit einem Namen, der seinen Ursprung im 9. Jahrhundert hat …

#1 Johanna
Der Name Johanna hat seinen Ursprung im Hebräischen und bedeutet so viel wie „Jahwe ist gnädig“ oder „Jahwe ist gütig“. Im deutschsprachigen Raum war er bereits im Mittelalter weitverbreitet und erlebte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder beliebte Phasen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts gewinnt Johanna erneut an Popularität und wirkt dabei zugleich klassisch und zeitlos. Einer der bekanntesten Legenden zufolge soll es im 9. Jahrhundert sogar eine Frau namens Johanna gegeben haben, die sich als Mann verkleidete und zur Päpstin wurde.
Der nächste Name geht auf eine starke Frau zurück …

#2 Eleonore
Eine der bekanntesten und einflussreichsten Frauen des Mittelalters war Eleonore von Aquitanien, Herzogin, Königin von Frankreich und später von England. Sie gilt bis heute als Sinnbild für Stärke, Klugheit und Durchsetzungsvermögen, wodurch der Name Eleonore schon historisch eine beeindruckende Strahlkraft besitzt. Seine Bedeutung – „Gott ist mein Licht“ – verleiht ihm zudem eine schöne, positive Symbolik. Eleonore wirkt gleichzeitig klassisch, elegant und zeitlos, weshalb er auch in der modernen Namensgebung wieder häufiger gewählt wird.
Wenn du dein Kind nach einer Göttin benennen möchtest, solltest du dir den nächsten Namen anschauen …

#3 Ida
Der Name Ida hat sowohl skandinavische als auch hebräische Wurzeln und lässt sich mit „die Fleißige“ oder „die Lebhafte“ übersetzen. Bereits im Mittelalter war Ida in Europa ein beliebter Vorname, der durch seine Kürze und Klarheit besticht. Spannend ist, dass der Name auch in anderen Kulturen vorkommt: In der ältesten hinduistischen Überlieferung steht Ida als Göttin in menschlicher Gestalt für das Opfer von Milch und Butter. Heute erlebt der Name erneut einen Aufschwung und wirkt zugleich zart, modern und traditionsreich.
Der nächste Name ist aus der Bibel bekannt …

#4 Magdalena
Der Name Magdalena wird häufig mit „die Erhabene“ oder „die über allem Stehende“ übersetzt und hat seine Wurzeln im Alten Testament, wo Maria Magdalena als eine der treuesten Gefährtinnen Jesu bekannt ist. Schon im Mittelalter erfreute sich Magdalena großer Beliebtheit, und auch heute zählt er wieder zu den gern vergebenen Klassikern. Der Name wirkt würdevoll und sanft. Durch mögliche Kurzformen wie Lena, Magda oder Maggie lässt er sich modern und abwechslungsreich einsetzen.
Fantasy-Fans könnte der folgende Name bekannt vorkommen …

#5 Hedwig
Der Name Hedwig hat althochdeutsche Wurzeln und setzt sich aus den Elementen hadu („Kampf“) und wig („Krieg“) zusammen, was ihm die Bedeutung „die Kriegerin“ oder „die Kämpferin“ verleiht. Bereits im Mittelalter trugen bedeutende Adelige und Heilige diesen Namen, was ihm eine lange Tradition verleiht. Heute ist Hedwig nicht nur vielen durch die Eule eines berühmten Zauberschülers bekannt, sondern auch als ausdrucksstarker Vorname für selbstbewusste Mädchen und Frauen, die Stärke und Beständigkeit ausstrahlen.
Der nächste Name hat zwei unterschiedliche Schreibweisen …

#6 Konstanze
Konstanze hat seinen Ursprung im Lateinischen und leitet sich von constans ab, was „beständig“, „standhaft“ oder „fest“ bedeutet – Eigenschaften, die viele Eltern ihren Kindern von Herzen wünschen. Bereits im Mittelalter wurde Konstanze von Adligen und Herrscherinnen getragen und galt als Name von Würde und Stärke. Heute wirkt er zugleich klassisch und individuell, zumal er nicht mehr allzu häufig vergeben wird. Eine alternative Schreibweise ist die Variante mit C, die dem Namen eine etwas modernere Anmutung verleiht.
Auch Farben bieten gerne Inspiration für Namen, wie der nächste Name zeigt …

#7 Bianca
Der Name Bianca geht auf das italienische Wort für „weiß“ zurück und steht symbolisch für Reinheit, Unschuld und Klarheit. Schon im Mittelalter wurde er in adeligen Kreisen gerne vergeben und fand durch Literatur und Theater – etwa in Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ – weite Verbreitung. Bianca ist in vielen Sprachen und Kulturen bekannt, oft in Varianten wie Blanca (Spanisch) oder Blanche (Französisch). Durch seinen eleganten Klang wirkt der Name zeitlos und zugleich international.
Der nächste Name ist schon seit Ewigkeiten beliebt …

#8 Anna
Seit Jahrhunderten gehört Anna zu den beliebtesten Vornamen weltweit und hat bis heute nichts von seiner zeitlosen Ausstrahlung verloren. Die Wurzeln liegen im Hebräischen, wo ḥannah „Gnade“ oder „Anmut“ bedeutet – eine schlichte, aber sehr kraftvolle Bedeutung. Bereits im Mittelalter war Anna in ganz Europa verbreitet, besonders durch den religiösen Bezug zur Heiligen Anna, der Mutter Marias. Schlicht, flexibel kombinierbar und international verständlich, vereint der Name zurückhaltende Eleganz mit beständiger Beliebtheit über Generationen hinweg.
Den nächsten Namen trägt eine Person, die wir alle kennen …

#9 Angela
Besonders im Mittelalter fand Angela in vielen christlich geprägten Regionen weite Verbreitung – kein Wunder, denn aus dem Griechischen ángelos übersetzt bedeutet er „Engel“ oder „Bote Gottes“. Diese sanfte und zugleich kraftvolle Symbolik macht ihn zeitlos attraktiv. In der Gegenwart ist Angela ein Name mit internationaler Präsenz, der durch berühmte Namensträgerinnen wie die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel zusätzliche Bekanntheit erlangte. Er verbindet Wärme und Würde mit einer dezenten Eleganz, die in allen Altersklassen geschätzt wird.
Der nächste Name ist eine Kurzform, die sich als eigener Name etabliert hat …

Thea
Kurz, klangvoll und voller Bedeutung: Thea ist ursprünglich eine Kurzform von Theodora oder Dorothea , hat sich aber längst zu einem eigenständigen Vornamen entwickelt. Seine Wurzeln liegen im Altgriechischen, wo theós „Gott“ bedeutet. Übersetzt wird Thea daher oft mit „Gottesgeschenk“ oder – poetischer – „die Göttin“. Bereits im Mittelalter war der Name in verschiedenen Varianten gebräuchlich. Heute schätzen Eltern an Thea vorwiegend den klaren Klang, die internationale Verständlichkeit und die Verbindung aus zeitloser Eleganz und sanfter Stärke.
Kommen wir zu den Jungennamen:

#1 Kasimir
Mit seinen slawischen Wurzeln trägt Kasimir eine kraftvolle und zugleich friedvolle Bedeutung. Je nach Auslegung wird der Name mit „der Berühmte“, „der Bedeutende“ oder „der den Frieden bringt“ übersetzt. Historisch taucht Kasimir in mehreren Adels- und Fürstenhäusern Osteuropas auf, was ihm einen edlen und traditionsreichen Charakter verleiht. Bekannt ist er auch aus Ödön von Horváths Theaterstück „Kasimir und Karoline“. Trotz seines wohlklingenden, markanten Namensbildes wird Kasimir heute nur noch selten vergeben.
Nun folgt ein besonders herrschaftlicher Name …

#2 Enzio
Im Mittelalter zählte Enzio zu den klangvollsten und prestigeträchtigsten Namen. Das ist kein Zufall, denn zahlreiche Könige und Kaiser trugen ihn mit Stolz. Seine Wurzeln liegen vermutlich im Italienischen und Althochdeutschen, und die Übersetzungen „Herr des Hauses“ oder „reicher und mächtiger Herrscher“ spiegeln Macht und Einfluss wider. Der bekannteste Namensträger war Enzio von Sardinien, ein Sohn des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. Heute ist Enzio fast in Vergessenheit geraten, was ihn zu einer seltenen und besonders markanten Namenswahl macht.
Viele berühmte Persönlichkeiten haben auf den folgenden Namen gehört …

#3 Ludwig
Ob in der Musikgeschichte oder der Monarchie – Ludwig ist untrennbar mit großen Persönlichkeiten verbunden. Komponist Ludwig van Beethoven oder der bayerische „Märchenkönig“ Ludwig II. sind nur zwei der berühmten Namensträger. Der Ursprung liegt im Althochdeutschen: hlūt („berühmt“) und wīg („Kampf“) formen zusammen die Bedeutung „der berühmte Kämpfer“. Im Mittelalter und der Neuzeit war Ludwig besonders in Deutschland und Frankreich bei Adligen populär. Heute wirkt der Name zugleich traditionsreich, kraftvoll und dennoch zeitlos elegant.
Der folgende Name sollte Adelsexpert*innen bekannt sein …

#4 Richard
Über viele Jahrhunderte hinweg galt Richard als Name von Macht und Ansehen, denn zahlreiche Herrscher, Feldherren und Könige trugen ihn, darunter der legendäre Richard Löwenherz. Seine Wurzeln liegen im Germanischen: rihhi („mächtig, herrschend“) und hart („stark, tapfer“) verbinden sich zu der Bedeutung „mächtiger Herrscher“ oder „starker Anführer“. Im Mittelalter verbreitete sich Richard in ganz Europa und entwickelte regionale Varianten wie Ricardo , Riccardo oder Richter .
Der nächste Name trägt eine religiöse Bedeutung …

#5 Theodor
Mit seiner Übersetzung „das Geschenk Gottes“ gehört Theodor zu den bedeutungsvollsten Vornamen mit altgriechischen Wurzeln. Zusammengesetzt aus theós („Gott“) und dōron („Geschenk“) war er im Mittelalter besonders unter Geistlichen, Bischöfen und anderen Trägern heiliger Ämter verbreitet. Der Name strahlt Würde, Wärme und eine gewisse feierliche Gelassenheit aus. Heute erlebt Theodor – oft auch in der Kurzform Theo – eine Renaissance und verbindet klassische Eleganz mit moderner Frische, was ihn bei werdenden Eltern zunehmend beliebt macht.
Filmfans möchten ihr Kind vielleicht folgendermaßen nennen …

#6 Bela
Nicht nur Dracula-Fans kennen Bela – viele verbinden den Namen mit dem berühmten Schauspieler Bela Lugosi, der den legendären Vampir in den 1930er-Jahren verkörperte. Seine Wurzeln liegen im ungarischen und slawischen Sprachraum, wo er Bedeutungen wie „von edler Abstammung“ oder „der Strahlende“ trägt. Spannend: Auch in der Bibel taucht Bela als Name mehrerer Personen auf. Kurz, prägnant und klangvoll wirkt Bela sowohl historisch verwurzelt als auch modern.
Der folgende Name ist vor allem in Skandinavien verbreitet …

#7 Magnus
Mit seiner kraftvollen Übersetzung „der Große“ oder „der Bedeutende“ trägt Magnus eine Bedeutung, die schon in der Antike Ehrfurcht auslöste. Ursprünglich als altrömischer Beiname verwendet – besonders in militärischen und kaiserlichen Kreisen – fand er im Mittelalter den Weg in nord- und mitteleuropäische Herrscherhäuser. Zahlreiche Könige und Fürsten trugen den Namen, was seine Prestige-Wirkung weiter verstärkte. Heute ist Magnus in skandinavischen Ländern populär, wirkt dort modern und traditionsbewusst zugleich und erfreut sich auch hierzulande wachsender Beliebtheit.
Es folgt ein besonders seltener Name …

#8 Amaury
Selten, elegant und klangvoll – Amaury ist heute nur noch vereinzelt zu hören, dabei trägt er eine starke und positive Bedeutung. Übersetzt mit „der Tapfere“ oder „der Tüchtige“ vermittelt er Eigenschaften, die seit jeher geschätzt werden. Ursprünglich handelt es sich um die französische Form des altdeutschen Namens Amalrich , der im Mittelalter primär unter Rittern und Adligen verbreitet war. Amaury verbindet historischen Adel mit einem Hauch französischer Eleganz und bietet Eltern eine außergewöhnliche, internationale Namenswahl abseits des Mainstreams.
Auch der nächste Name ist vielen eher unbekannt …

#9 Ottokar
Im Mittelalter gehörte Ottokar zu den klangvollen Namen, die besonders in Adelshäusern Ansehen genossen. Seine Wurzeln liegen im Althochdeutschen: ot steht für „Besitz, Erbe“ und kar für „wachsam“ – zusammen ergibt sich die Bedeutung „der wachsame Besitzer“. Während heute meist die kürzere Form Otto geläufig ist, hat die längere Variante nichts von ihrem würdevollen Klang verloren. Ottokar wirkt selten, markant und erinnert sofort an Ritterromanzen, höfische Feste und Geschichten vergangener Jahrhunderte.
Der letzte Name auf dieser Liste kommt noch heute häufiger vor …

#10 Henrik
Durch seine nordische Note wirkt Henrik zeitlos und zugleich modern. Der Name ist die niederdeutsche bzw. skandinavische Form von Heinrich und trägt die Bedeutung „Herrscher des Hauses“. Seine Wurzeln reichen ins Althochdeutsche zurück ( heim = „Heim, Haus“ und rihhi = „mächtig, herrschend“). Bereits im Mittelalter war Henrik in Nord- und Mitteleuropa verbreitet, oft in Fürsten- und Adelskreisen. Heute erfreut sich der Name nicht nur in Skandinavien, sondern auch im deutschsprachigen Raum großer Beliebtheit – klassisch, klar und international einsetzbar.