Ex muss zahlen: Frau bekommt für Hausarbeit 160.000€ von ihrem Ex-Mann

Jahrelang stellte eine Frau ihre Karriere hinten an, um für ihre Familie zu sorgen. Dann verlässt ihr Mann sie. Für ihre Hausarbeit muss ihr Ex nun zahlen:

Eine Frau putzt Fenster, eine Arbeit, die viele Frauen immer noch umsonst machen.
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Ihr Leben lang kümmerte sie sich um das Wohlergehen ihrer Familie und sorgte dafür, dass die Hausarbeit stets erledigt war: Eine 60-jährige Frau erhält von ihrem mittlerweile Ex-Mann die Scheidung und entschließt sich, das nicht einfach auf sich sitzen zu lassen. Sie zieht gegen ihn vor Gericht, da sie ansonsten finanziell schlecht gestellt wäre. Das Gericht beschließt: Ihr Ex muss zahlen!

Doch fangen wir von vorne an...

Während sich der Mann ausruht, erledigt die Frau den Haushalt.
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Traditionelle Rollenverteilung

Sie waren knapp 30 Jahre miteinander verheiratet: Die mittlerweile 70-jährige Argentinierin hatte sich in der Zeit der Familiengründung dafür entschieden, zuhause bei ihren Kindern zu bleiben und den Haushalt zu schmeißen, während ihr Mann das Geld verdiente. Wohlgemerkt sind beides Formen der Arbeit, nur ist eine eben vergütet und die andere nicht. Mit einem Uni-Abschluss in der Tasche hätte die Frau womöglich genauso auf dem Arbeitsmarkt tätig sein können, doch letztendlich übernahm sie die Rolle der Mutter und der Haushälterin. Viele Paare wissen, dass sich durch das Zusammenwohnen viele Dinge verändern und die Frage, wer den Haushalt schmeißen, oft zu Streitigkeiten führen kann...weswegen der Trend LAT ("living apart together" - man ist in einer Beziehung, wohnt jedoch getrennt) für viele Paare eine Option ist.

Da sie in dieser traditionellen Rollenverteilung steckte, verging der damals 60-Jährigen wahrscheinlich schnell das Lachen - ohne die finanzielle Unterstützung ihres Mannes hätte sie große finanzielle Probleme gehabt. 

Also zog sie vor Gericht... 

Die Frau hat eine Idee, wie sie ihren Ex-Mann verklagen kann.
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Die Frau lässt sich nicht unterkriegen - und verklagt ihren Mann

Wenn eine Frau mit 60 Jahren verlassen wird, stehen die Chancen mehr als schlecht, noch mal beruflich Fuß zufassen, besonders wenn man kaum Berufserfahrung hat. Also zog sie vors Gericht in Buenos Aires, um ihren Mann auf das Geld zu verklagen, dass er sich in den Jahren ihrer Ehe praktisch durch sie gespart hatte - wäre sie nicht da gewesen, hätte er schließlich für Kinderbetreuung und Putzpersonal aufkommen müssen. 

In Argentinien erregte der Fall großes öffentliches Interesse, vor allem, weil: sie gewann! Und ihr dazu noch eine beachtliche Summe zugesprochen wurde.

Die Richterin begründete ihr Urteil damit, dass die finanzielle Abhängigkeit von Männern für Frauen oft bedeutet, dass sie in der Gesellschaft schlechter gestellt sind. 

Außerdem hieß es in dem Urteil:

Die Richterin entschied zugunsten der 60-jährigen Frau.
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Sie hatte sich voll und ganz der Familie gewidmet

Außerdem begründete die Richterin ihr Urteil damit, dass die damals 60-Jährige ihre Lebenszeit damit verbracht hatte, Zuhause zu arbeiten. Für die Arbeit in der Familie hatte sie ihre Karriere hinten angestellt. Dafür sprach ihr die Richterin letztendlich die Summe von umgerechnet circa 160.000€ - in Argentinien gilt das als ein beachtlicher Betrag! Da die Frau auf dem Arbeitsmarkt kaum noch Arbeit finden werden könne, sah die Richterin diese Entschädigung als passend an. 

Auf Instagram zeigen frisch gebackene Eltern, wie sehr Kinder das Leben auf den Kopf stellen können - wer es bis jetzt noch nicht mitbekommen hat: Kindererziehung ist harte Arbeit!

An dieser Geschichte zeigt sich, wie gefährlich es finanziell für Frauen werden kann, wenn sie finanziell komplett von ihrem Ehemann abhängig sind. Durch das Urteil setzte die Richterin jedoch ein Zeichen: Frauen verdienen den nötigen Respekt für ihre harte Arbeit Zuhause! 

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