Mit Mama auf der VENUS 2025: Pikante und heiße Stories von der Erotikmesse
Im September 2025 öffnete die VENUS wieder ihre Pforten und hielt zahlreiche Trends in Sachen Erotik und Lifestyle für die Besucher*innen bereit.

Für viele ist es bereits zu einem Ritual geworden – auch für mich: ein Besuch auf der VENUS in Berlin. Ende September 2025 lockte die beliebte Erotik- und Lifestylemesse wieder zahlreiche Besucher*innen auf das Messegelände, um aufgeschlossene Männer und Frauen über die neuesten Trends aus der Branche aufzuklären, das Thema Erotik wieder einmal mehr zu enttabuisieren – und natürlich auch, um die Stars und Sternchen außerhalb der Webcam und anderen diversen Plattformen zu treffen. Für die 28. VENUS habe ich mir etwas ganz Besonderes vorgenommen: Ich hatte meine Mama mit im Schlepptau, die noch VENUS-Jungfrau gewesen ist. Während unseres gemeinsamen Rundgangs haben wir zudem mit einigen Erotikstars über die Messe und ihre eigenen Projekte gesprochen. Welche Eindrücke hat meine Mama über das heiße Event gewonnen? War es ihr unangenehm, explizite Performances mit ihrer Tochter zu sehen? Und was trieb Oliver Pocher auf der Veranstaltung? All das und noch vieles mehr erfährst du auf den folgenden Seiten.

Goldene Eröffnungszeremonie
Die Sonne strahlt am Eröffnungstag, als meine Mama und ich das Messegelände betreten. Es haben sich schon einige Schaulustige auf dem Vorplatz eingefunden und haben sich mit ihren Kameras vor der Treppe positioniert. Denn die VENUS wird alljährlich mit einem speziellen Auftritt eröffnet. Ich beobachte meine Mutter, die schon vor der Eröffnung gespannt die Vorbereitungen beobachtet. Meine Mama und ich hatten schon immer ein recht offenes Verhältnis. Sie hat mir schon als junges Mädchen Rede und Antwort gestanden und kein Stillschweigen über Themen wie Sexualität und Erotik gelegt. Vielleicht war ich damals viel zu jung, als ich eines nachts nicht schlafen konnte, den Fernseher anschaltete, genug von Bernd das Brot auf KiKA hatte und irgendwann auf Sender wie DSF landete und fasziniert die Sexy Sport Clips verfolgte. Nachdem ich meiner Mama davon berichtet hatte, schimpfte sie nicht mit mir und legte keinen Schleier des Schweigens über das, was ich gesehen hatte, sondern klärte mich stattdessen einfach auf. Seitdem gehen wir offen mit solchen Themen um. Da es mir persönlich am Herzen liegt, dazu beizutragen, spezielle Thematiken aus dem Bereich zu enttabuisieren und ich in der Szene gut vernetzt bin, habe ich mich sehr gefreut, als sie ihr Interesse bekundet hat, mich einmal zur Messe zu begleiten. Und da steht sie nun, wie ein neugieriges Kind, dass gespannt die Eröffnung mit den diesjährigen Markenbotschafter*innen beobachtet. Nadine Kerastas, SallyDinosaur, Calea Toxic, Inked Lorena, Egon Kowalski, Djamila Rowe und natürlich Micaela Schäfer stellen sich der Reihe nach zum Formel-1-Sound und ganz in Gold gekleidet auf, um die 28. VENUS offiziell zu eröffnen. Das Blitzlichtgewitter geht los. Die anderen Stars der Branche gesellen sich dazu und ich die Fotograf*innen kämpfen bereits um die ersten heißen Schnappschüsse. Ich blicke zu meiner Mama, die jetzt schon mit aufgerissenen Augen da steht. „Das ist alles so überwältigend. Die sehen alle so gut aus“, verrät sie mir kurz darauf. Nachdem der erste Schwung in die heiligen Hallen geströmt ist, stürzen auch wir uns ins Getümmel.

Erste überwältigende Eindrücke
Stripchat, My Dirty Hobby, Brazzers, Pornhub, VISIT-X, Fancci, Eis.de, Bongacams, Erotik.com: Alle großen Namen der Branche sind auch in diesem Jahr wieder auf der VENUS vertreten – und jeder Stand feuert sein ganz persönliches Programm ab. Meine Mama weiß nicht, wo sie zuerst hinschauen soll: „Das sind so viele Eindrücke auf einmal. Es ist so viel los.“ Um nicht direkt eine Reizüberflutung von der Beschallung der unterschiedlichen Bühnen zu bekommen, die sich aneinanderreihen, führe ich sie zu den Verkaufsständen. Von Kerzen über Toys bis hin zu Dienstleistungen wie Massagen ist das Spektrum wieder ziemlich breit gefächert. Ich beobachte, wie meine Mutter sich jedem einzelnen Stand intensiv widmet. Denn gerade in Sachen Spielzeug gibt es einiges, was sie so bisher noch nicht gesehen hat. Gelegentlich lässt sie sich sogar auf eine Beratung ein und stellt sogar intensive Nachfragen. Besonders eine Sache fasziniert sie stark. „Die Sexpuppen fühlen sich so unfassbar echt an. Als ob es wirklich echte Menschen wären. Das hätte ich nicht erwartet“, staunt sie, während sie diese berührt. Besonders interessiert wirkt sie in der Kinky Area. Dort kläre ich sie über unterschiedliche Instrumente und Praktiken aus dem BDSM-Bereich auf, die dort zu finden sind. Seltsam? Für mich auf keinen Fall. Vor allem aber die Fashion-Stände bringen ihre Augen zum Leuchten. Sie ärgert sich: „Hier gibt es so viele tolle Kleidungsstücke, die ich gerne tragen würde. Aber die Preise sind ganz schön happig. Wie schade. Ich könnte hier echt arm werden.“

Maria Mia feiert Geburtstag und Jubiläum auf der VENUS
Doch neben all den unterschiedlichen Ständen gibt es auch die Möglichkeit, mit den Stars und Sternchen der Erotikbranche in Kontakt zu treten. Für Maria Mia ist die 28. VENUS eine ganz besondere Messe. Sie feiert nicht nur ihren Geburtstag, sondern auch ihr 20-jähriges Jubiläum in der Erotikindustrie. „Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich finde es mega, dass beide Events dieses Jahr zusammen stattfinden. Es macht total viel Spaß und die Leute sind alle gut drauf“, freut sie sich und erzählt, dass sogar einer ihrer VENUS-Besuche sie zu ihrem Beruf als Erotikdarstellerin gebracht hat. Sie nahm damals an einem Casting für eine Produktion von Josef „Dino“ Baumberger, dem mittlerweile verstorbenen Mann von Dolly Buster, teil und hatte „richtig viel Spaß“ bei ihrer ersten Szene mit einem Mann, zu der sich später noch ein zweiter dazugesellte. „Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau an der Tankstelle und ich habe nach meiner Lehre auch dort gearbeitet. Das hätte ich bestimmt auch weitergemacht, weil das auch Spaß gemacht hat. Aber ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch und in der Erotikbranche konnte man damals sowie heute sehr viel freier sein und ich brauche das einfach, dass ich selbst bestimmen kann, wie viel ich arbeite und ich möchte mir die Zeit frei einteilen können. Wichtig für mich ist, dass ich Ergebnisse sehe, die ich mir vorgenommen habe und erreichen möchte“, beschreibt die Frau von Erotikfilmproduzent Tim Grenzwert ihre Entscheidung gegen ihren „Normalo-Job“.
Fiona Fuchs feiert VENUS-Comeback
Knapp fünf Jahre länger in der Branche ist Jason Steel. „Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Ich habe nach wie vor Spaß und Freude an meinem Beruf. Im schlimmsten Fall drehe ich halt irgendwann mit einer Penisprothese“, lacht der Darsteller, der dieses Jahr mit einem VENUS Award ausgezeichnet wurde. Er gehört praktisch schon zum Inventar. Ein Star der Szene feiert nach zwei Jahren Auszeit jedoch ein kleines VENUS-Comeback. 2023 fehlte Fiona Fuchs aufgrund einer Nabelbruch-OP. Im vergangenen Jahr war sie in freudiger Erwartung. Offen und ehrlich gesteht sie mir während der Messetage: „Zum einen freue ich mich, wieder dabei zu sein. Zum anderen ist es aber auch ein seltsames Gefühl, hier zu sein – zumindest war es das am ersten Tag, weil ich mit meinen Gedanken viel bei meinem Kind war. Die Schwangerschaft war ein absoluter Wunsch. Das Kind hat jetzt oberste Priorität in meinem Leben. Aber die Betreuung durch meine Mama klappt super und das lässt mich auch entspannter werden.“ Fiona strahlt und findet es cool, dass ich meiner Mama die Messe zeige. Würde ihre Mum nicht auf das Baby aufpassen, wäre sie auch dort. Vielleicht in einem anderen Jahr. Für Leute wie meiner Mutter, die zum ersten Mal auf der VENUS sind, hat Fiona Fuchs noch ein paar wichtige Tipps parat: „Ich empfehle allen, sich bequeme Schuhe anzuziehen, genug Wasser zu trinken und zwischendurch mal Luft schnappen zu gehen. Manchmal fühlt es sich in den Hallen an, als wäre man in einer anderen Welt. Und man sollte sich auf jeden Fall Zeit nehmen, weil ich glaube, es gibt viele Details, die einem sonst entgehen und man sollte auch Ständen eine Chance geben, die vielleicht ein bisschen unscheinbar wirken.“

Wo Fantasie zur Realität wird
Die Tipps befolgt meine Mama schon fast von alleine. Doch so mancher Stand wäre uns tatsächlich nicht aufgefallen, wenn uns die Aussteller nicht persönlich angesprochen hätten. Wenn das nicht passiert wäre, hätte ich so manchen Spaß verpasst. Es freut mich zu sehen, wie offen sie für all das ist und dass sie interessiert nachfragt und den Kontakt zu den Leuten aus der Industrie sucht – egal ob für Gespräche oder gemeinsame Fotos. Natürlich habe ich sie schon im Vorfeld ein wenig darauf vorbereitet, dass sie auf der Messe Dinge sehen wird, die außerhalb des Events für Empörung sorgen dürften. Einige Besucher*innen nutzen die Veranstaltung, um ihren Fetisch auszuleben. So mancher Gast läuft komplett nackt über das Gelände. Dominas haben verkleidete Sklaven an ihrer Leine und führen sie dort aus. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich frage meine Mutter, ob sie irgendwas wie Scham verspürt. „Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich schnell daran. Irgendwie ist es schön zu sehen, dass hier niemand verurteilt wird“, lässt sie mich wissen. Gleichzeitig fragt sie sich, ob es auch zu Übergriffigen oder anderen Schwierigkeiten kommt. Didi Diamond klärt meine Mama auf: „Dieses Jahr sind einige männliche Besucher ziemlich frech. Aber wir haben an den Ständen alle Sicherheitsleute, die schnell einschreiten, sollte einer die Grenzen nicht respektieren. Da wird schnell gehandelt.“ Für Sicherheit und Awareness ist also gesorgt.

Die Oma von Micaela Schäfer ist auch Fan der Messe
Während all den Gesprächen mit den Ausstellern und auch mit den Stars merkt meine Mama sehr schnell: „Die sind hier alle so herzlich und aufgeschlossen. Hier wird niemand für irgendwas belächelt und ich habe auch nicht den Eindruck, dass die Leute es komisch finden, dass Mutter und Tochter hier zusammen über die Messe laufen.“ Sogar Micaela Schäfer hält fest: „Ich habe schon öfter meine Oma mit zur VENUS genommen. Die findet das auch alles immer ziemlich interessant.“ In diesem Jahr müsse sie allerdings aussetzen. Aber selbst das Beispiel zeigt, dass es nicht verpönt werden sollte, mit Familienmitgliedern eine Erotik- und Lifestylemesse zu besuchen.
Texas Patti auf der Überholspur
Texas Patti ist derzeit eine der erfolgreichsten Darstellerinnen der Industrie aus Deutschland, die sich auch in den USA einen Namen gemacht hat. Mit der Doku „Texas Patti – Mein Leben am Höhepunkt“ hat sie in diesem Jahr ihren Fans einen intimen Einblick in das Beziehungsleben mit ihrem Mann Patrick gegeben sowie den Verlauf ihrer steilen Karriere Revue passieren lassen. „Ich habe wirklich ein gutes Feedback für die Produktion bekommen. Es sind wirklich viele Leute auf mich zugekommen, die mir dazu gratuliert haben und auch gesagt haben, dass sie sie geil fanden. Vor allem meine Ehrlichkeit habe ihnen imponiert. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit, weil ich versuche, seit dem Beginn meiner Karriere immer nahbar zu sein und menschlich zu bleiben“, erklärt sie mir und führt fort: „Natürlich habe ich auch mal schlechte Tage. Und jeder möge mir verzeihen, wenn ich nicht immer gut drauf bin. Aber ich versuche es immer zu sein. Ich hatte aber auch viele Kritiker*innen und habe viele böse Kommentare bekommen, was für mich aber normal ist. Die einen lieben mich und die Doku, die anderen finden sie halt nicht so geil.“ Doch das Get-together mit ihren Fans auf der VENUS löst bei Bettina Habig, wie die Erotikunternehmerin mit bürgerlichem Namen heißt, Glücksgefühle aus: „Ich glaube, jede einzelne Entertainerin würde lügen, wenn sie sagen würde, es ist kein schönes Gefühl, wenn die Fans in einer Schlange stehen, Autogramme und Bilder von dir haben wollen oder du auf der Bühne stehst und sie dir zujubeln.“ Überraschend sei jedoch, dass viele Leute sie nach ihrem Mann Patrick fragen, der aufgrund der Doku noch präsenter geworden ist. Er begleitet seine Herzdame zwar zu dem Event und sieht ihr auch beim Moderieren an der Fancci-Bühne zu, möchte jedoch nicht im Mittelpunkt stehen. Dennoch steht für Texas Patti fest: „Patrick braucht nächstes Jahr eigene Autogrammkarten.“

Überraschung: Oliver Pocher stürmt die VENUS Messe – und bekommt direkt eine Lektion erteilt
Auf der Fancci-Bühne gibt es noch eine Überraschung, die nicht öffentlich kommuniziert wurde. Ein Gast, mit dem niemand gerechnet hätte: Oliver Pocher. Der Entertainer erscheint in einem grauen Anzug auf der Bühne, als würde er eine seriöse TV-Show moderieren wollen. Doch ganz so seriös bleibt es nicht. Der polarisierende Komiker nimmt schnell den branchentypischen Fachjargon an und läutet ein Q&A mit den Besucher*innen mit „Der erste Wi***er hat eine Frage“ ein. Auf die Frage, ob er eine Erotikdarstellerin hat oder in jungen Jahren hatte, antwortet er ganz ungeniert: „Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich damals durchaus Michaela Schaffrath, Vivian Schmitt, also die guten, alten, deutschen Zeiten hier und da verfolgt habe.“ Ein wenig unangenehm scheint es Oliver Pocher doch zu werden, als Micaela Schäfer plötzlich die Bühne stürmt und allen Anwesenden ihre tätowierten Kussmund-Nippel zeigt.

Oliver Pocher kassiert Peitschenhiebe
Doch damit noch lange nicht genug. Denn wer ebenfalls die ganze Zeit mit Oliver Pocher auf der Bühne steht, ist Ginger Wollersheim, die hin und wieder freche Sprüche des Comedians auf Instagram einstecken muss. Als er auf sie aufmerksam gemacht wird, tut er so, als würde er sie nicht kennen. Das soll ihm allerdings noch zum Verhängnis werden, denn die Ex von Bert Wollersheim hat noch eine ganz spezielle Überraschung für den Moderator parat. Wenig später holt sie eine Domina auf die Bühne, die Oliver Pocher ein paar Peitschenhiebe verpassen soll – natürlich als Rache dafür, dass er sie und andere Kolleg*innen immer wieder öffentlich durch den Kakao zieht. Und plötzlich bekommt der sonst so toughe Entertainer weiche Knie und wird zur Mimose. Für einige sind die Peitschenschläge viel zu sanft. „Der hat eigentlich viel mehr und fester verdient“, lauter ein Kommentar auf TikTok. Eine andere Userin kommentiert den Clip mit: „Ich hätte es Anne Wünsche überlassen. Hätte er sowas von verdient!“ Kleiner Funfact am Rande: Anne Wünsche, die seit Jahren von Oliver Pocher kritisiert wird, ist ebenfalls auf der VENUS, um ihre eigene Sexpuppe zu promoten. Eigentlich befindet sie sich in derselben Halle, in der der Komiker seinen Gastauftritt absolviert. Eigentlich trennen die beiden nur wenige Meter. Jedoch kam mir die Influencerin mit all ihren Sachen und ihrem Team entgegen, kurz bevor ihr Erzfeind kam und verließ die Halle. Ob sich die beiden doch noch begegnet sind, kann ich leider nicht beantworten.
Kein OnlyFans-Tattoo: Anastasia Hale deckt Missverständnis auf
Am Stand von Noovus treffe ich ein bekanntes Gesicht, dass vor allem vielen Leuten bekannt vorkommen dürfte, die gerne Datingshows gucken. Einem breiten Publikum wurde Anastasia Hale durch ihre Teilnahme an „Ex on the Beach“ bekannt. Damals sprach die ganze Fanbase über ihren tätowierten QR-Code, der zu ihrem OnlyFans-Account führen soll. Im Gespräch verrät sie mir: „Das ist tatsächlich kein OnlyFans-Tattoo. Das wurde direkt falsch kommuniziert und deswegen denken das viele. Aber es ist meine Website. Die kann ich jederzeit ändern, wie ich lustig bin. Wenn ich will, dann mach ich da irgendwann später ein GIF hin oder so.“ Einfach mal ganz nebenbei falsche Informationen aufgedeckt und richtiggestellt. Auf dieser Website hat sie allerdings wirklich ihren OF-Kanal verlinkt, denn „ich verdiene sehr, sehr gerne mein Geld damit. Macht halt Spaß und bringt echt gut was bei rum.“ Von weiteren Shows scheint die Creatorin jedoch nicht abgeneigt zu sein. „Ich hätte schon Bock, mal wieder in einem Reality-TV-Format mitzuwirken, aber nicht in Datingshows, da ich jetzt einen Freund habe. Ich habe jetzt halt nur den Stempel, dass ich langweilig bin, weil ich bei AYTO nicht mit 100 Männern rumgemacht habe, weil mich halt wirklich keiner gecatched hat. Aber ich werde auch nicht das machen, was die Produktion von mir möchte und mich in eine Richtung drängen lassen, mit der ich mich nicht wohlfühle“, schildert sie. Auf Gameshows mit großen Herausforderungen hätte Anastasia total große Lust, weil „die mich alle bestimmt unterschätzen würden, weil ich so gemacht bin. Aber ich würde das Publikum sehr gerne überraschen wollen.“ Sicherlich würden viele Fans Anastasia gerne in so einem Format sehen wollen. Was jetzt nicht ist, kann ja noch kommen.

Bizarre Liveperformances
Kommen wir aber mal wieder zum Wesentlichen – zurück zur VENUS. In diesem Jahr hat sich der Aufbau ein wenig verändert. Die große Showbühne, die viele Jahre im hintersten Bereich lag und von Dunkelheit umgeben war, ist dieses Mal direkt in Halle 18 – kleiner, heller und alles ein wenig kompakter. Natürlich möchte ich meiner Mama auch ein paar Performances zeigen. Dass selbst ich, die eigentlich auf der VENUS schon viel gesehen und erlebt hat, selbst staunend vor der Bühne stehen würde, habe ich nicht kommen sehen. Wir sehen uns gemeinsam die Dellai Twins und Pussykat an. Alles sehr erotische Vorstellungen, was mir bis dahin schon bekannt war. Meine Mama schaut den Damen fasziniert zu. Für mich bis dahin nichts Neues. Mit den Vikings of Valhalla gibt es jedoch den ersten Moment seit Langem, der mich wirklich in seinen Bann fesselt. Maskierte Kriegerinnen, verführerische Walküren und eine herrschsüchtige Königin entfesseln ein Ritual voller Leidenschaft, Rivalität und Verlangen. Solch eine explizite Liveshow, die so wirkt, als würde ich mir einen Film im Kino anschauen, habe ich noch nie auf der Veranstaltung zu Gesicht bekommen. Ich bin tatsächlich geflashed – und meine Mama auch. Aber auch die Show der Cock Crazed Clowns zieht uns in seinen Bann. Sie ist chaotisch und witzig zugleich. Nicht das, was man auf Anhieb erwartet. Aber genau das zeigt mir, dass die Messe nicht langweilig wird und sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Ich blicke zu meiner Mutter und frage sie, ob es ihr unangenehm ist, dass sie zusammen mit ihrer Tochter dabei zusieht, wie mehrere Menschen sich (gegenseitig) an ihren Genitalien herumspielen. „Unangenehm? Gar nicht. Mich stört das wirklich nicht, weil ich da ziemlich offen bin und ich nichts Schlimmes empfinde. Natürlich ist das nicht jedermanns Sache, aber für mich ist das völlig okay“, antwortet sie mir.

Mehr Eintritt = weniger Besucher*innen?
Die VENUS ist ein absolutes Abenteuer, aber auch ein teurer Spaß. Die Eintrittspreise für die unterschiedlichen Modelle sind in diesem Jahr wieder angestiegen. Wer Glück hatte, konnte mit einem Promo-Code ein wenig Rabatt erhalten. Doch für ein Tagesticket, was mit Rabatt rund 60 Euro gekostet hat, sind die Kosten schon recht hoch. „Ich kann mir vorstellen, dass einige Leute auf so ein Ticket sparen müssen. Natürlich müssen die Kosten auch gedeckt werden, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Besucher*innen bei einem günstigeren Ticketpreis auch ein wenig mehr bei den Ausstellern ausgeben würden, denn die Preise sind auch ziemlich happig, obwohl es da auch schon recht viele Vergünstigungen gibt“, findet meine Mama. Auch Lullu Gun ist aufgefallen, dass die Preise mittlerweile drohen, den Rahmen zu sprengen. Im Gespräch teilt sie mit mir: „Ich habe in diesem Jahr nur zwei meiner Stammuser hier getroffen. Selbst die können nur noch an einem Tag kommen, obwohl sie sonst immer alle vier da waren. Aber es wird ihnen zu teuer, was ich auch verstehen kann. Schade ist es trotzdem, weil die VENUS eigentlich immer ein guter Treffpunkt ist.“ Generell fällt auch mir auf, dass die Besucher*innenzahl nicht so stark wie in den Vorjahren zu sein scheint. Denn selbst am Wochenende, das eigentlich immer einen großen Ansturm garantiert, ist in diesem Jahr ziemlich überschaubar. Ob es am guten Wetter liegt? Oder daran, dass die Messe 2025 im September anstatt im Oktober stattfindet? Oder wirklich an den steigenden Eintrittspreisen? Ich kenne die Antwort leider nicht. Trotz allem weiß ich: Ich bin auch bei der 29. VENUS im Oktober wieder dabei – und meine Mama auch. „Dann wird halt darauf gespart. Aber ich hatte großen Spaß und sogar das Gefühl, dass uns das sogar noch ein bisschen mehr zusammengeschweißt hat“, so ihr Fazit.