Endlich Ordnung in der Wohnung: So geht Aufräumen mit Marie Kondo
Deine Wohnung ist unaufgeräumt und nichts scheint einen Platz zu haben? Dann geben wir dir jetzt Tipps für das Aufräumen nach Marie Kondo.

Das Aufräumen der eigenen vier Wände kann befreiend sein – besonders, wenn sich in den letzten Jahren viel angesammelt hat. Die japanische Aufräumexpertin Marie Kondo entwickelte ihre „KonMari“-Methode, mit der weltweit unzählige Menschen Ordnung schaffen. Ziel dieser Methode ist, bewusst mit dem eigenen Besitz umzugehen und Dinge nur zu behalten, wenn sie dir Freude bringen. Dabei geht es nicht bloß darum, Ordnung zu halten, sondern um einen verbesserten Lebensstil. Durch eine gelebte Ordnung gehst du achtsamer und klarer durchs Leben. Die „KonMari“-Methode hilft dir nicht nur beim Entrümpeln, sondern auch beim emotionalen Loslassen. Wir verraten dir, wie du die Prinzipien von Marie Kondo praktisch im Alltag anwendest – für ein aufgeräumtes Zimmer und einen klaren Kopf.
Beim ersten Tipp heißt es: Alles an Motivation sammeln …

#1 Alles in einem Rutsch
In vielen Ratgebern für das Aufräumen wird angegeben, sich kleinen Aufgaben zu stellen. Diese solltest du nach und nach abarbeiten. So räumst du etwa an einem Tag die eine Schublade und am nächsten Tag die nächste Schublade auf. Marie Kondo hingegen empfiehlt, alles in einem Rutsch aufzuräumen. Dabei solltest du konsequent mit einem guten System vorgehen, um dauerhaft Ordnung herzustellen. Wer jeden Tag nur ein wenig aufräumt, verliert den Überblick über vorhandene Dinge. Das Aufräumen nimmt kein Ende. Setz dir also am besten einen festen Termin, an dem du eine bestimmte Kategorie aufräumst und halte sie dauerhaft in Ordnung.
Was uns auch schon zu Punkt zwei auf der Liste führt …

#2 Räume in Kategorien auf
Nach der „KonMari“-Methode räumst du nicht Zimmer für Zimmer, sondern in Kategorien auf. Marie Kondo teilt ihre Kategorien folgendermaßen auf: Kleidung, Bücher, Papiere, „Komono“ (Kleinkram) und Erinnerungsstücke. Alle Kategorien werden einzeln und unabhängig voneinander in der oben genannten Reihenfolge sortiert. Kommst du bei den Erinnerungsstücken an, hast du vorher schon viel ausgemistet und kannst dich von diesen Stücken ebenfalls einfacher trennen. Außerdem behältst du so einen guten Überblick über doppelte Dinge. Wer nach Zimmern und nicht in Kategorien aufräumt, bemerkt oft nicht, dass dieselben Dinge doppelt vorhanden sind.
Weiter geht es mit Punkt acht auf der Liste …

#3 Alleine aufräumen
„Aber das ist doch noch gut!“ oder „Zwei sind besser als nichts" – gut gemeinte Ratschläge von Freunden oder der Familie schaden deinem Urteilsvermögen. So wandert das hübsche, aber zu kleine Ballkleid wieder in den Schrank, obwohl du es seit fünf Jahren auf keiner Feier getragen hast. Löse dich beim Sortieren von falschen Vorstellungen. Hör auf dein Gefühl und nicht auf andere Personen, die dich beeinflussen oder sogar stoppen könnten („Aber das habe ich dir doch zum 30. Geburtstag geschenkt!“). Wer alleine aufräumt, ist ehrlich(er) zu sich selbst.
Vom alleinigen Aufräumen zu den Bezügen …

#4 Bezug zum Gegenstand
Du möchtest dich von Gegenständen trennen, bist dir aber nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung ist? Dann frage dich, ob der Gegenstand dir Freude bringt. Laut Marie Kondo solltest du jeden Gegenstand einzeln in die Hand nehmen und prüfen, ob er „Glück“ ausstrahlt („sparkling joy“). Entscheide dabei spontan und ohne Reue, nur anhand des Gegenstandes und nicht der damit verbundenen Person. Behalte alles, was dir ein gutes Gefühl gibt. Verabschiede dich von dem, was dich nicht glücklich macht, und wirf den Ballast von Bord.
Jetzt kommen wir ebenfalls zu einem sehr wichtigen Punkt …

#5 Bedanke dich
Es klingt vielleicht etwas kitschig, aber kann wirklich beim Aufräumen helfen: Damit du dich leichter von Gegenständen trennen kannst, solltest du dir einen Moment Zeit mit dem Gegenstand nehmen. Nimm den betroffenen Gegenstand in die Hand und bedanke dich bei ihm. Dank ihm für die schöne Zeit, für das Wertvolle, was er dir gab und wie du dich mit ihm gefühlt hast. So kannst du etwa von deinem Ballkleid Abschied nehmen, indem du sagst: „Wir hatten ein paar tolle Abende zusammen. Jetzt passt du leider nicht mehr, aber ich gebe dich frei, damit jemand anderes mit dir ausgehen kann.“ Mit diesem kurzen Moment gibst du jedem Ding einen würdigen Abschluss und kannst dich daraufhin einfacher von ihm trennen.
Nun geht es ins Detail …

#6 Richtig aussortieren
Beim richtigen Aussortieren legst du alle Dinge der gleichen Art auf einen großen Haufen. Wir spielen das einmal am Beispiel Kleidung mit dir durch. Lege alle Kleidungsstücke, die du besitzt, auf einen großen Haufen. Es sind wahrscheinlich unheimlich viele, und du wirst erst einmal entsetzt sein. Dieser Vorgang verdeutlicht dir die Dringlichkeit des Ausmistens. Außerdem zeigt der Klamottenberg, dass du mehr als genug Kleidung hast, auch wenn du dich von etwas trennst. Anschließend nimmst du jedes Kleidungsstück in die Hand und fragst dich, ob du dich darin gut fühlst. Alles, worin du dich nicht wohlfühlst, kommt weg.
Vom Aussortieren geht es zum Einsortieren …

#7 Richtig neu einsortieren
Nachdem du nun weißt, welche Dinge dich glücklich machen und welche Dinge du behältst, geht es ans richtige Einsortieren. Wir bleiben beim Beispiel Kleidung. Hier gehst du wieder in Kategorien vor und sortierst alles in Oberteile, Unterteile, Unterwäsche, Taschen, Schuhe, Accessoires usw. Bist du mit dem groben Sortieren fertig, faltest du alles zu kleinen Paketen zusammen, was zusammengelegt werden kann. Deine T-Shirts, Hosen, Strickjacken und Co. stapelst du aufrecht in Schubladen. Damit sie genug Halt haben und nicht umkippen, stellst du sie in kleine Boxen oder Schuhkartons. Ausnahmen hiervon sind Mäntel, Kostüme, Jacken, Röcke, Kleider und Hosenanzüge. Sie werden aufgehängt.
Unser nächster Punkt beschäftigt sich mit dem gelebten Minimalismus …

#8 Gelebter Minimalismus
Weniger ist mehr. Je weniger Ballast du in Form von Gegenständen in deinem Leben hast, desto glücklicher bist du. Du musst über weniger nachdenken, kannst schneller Entscheidungen treffen und bekommst einen freien Kopf. Weise den Gegenständen, die du besitzt, einen festen Platz zu und gruppiere sie (CDs zu CDs, Bücher zu Bücher, Parfüm zu Parfüm usw.). So weißt du jederzeit, wo sie sich befinden und kannst direkt auf sie zurückgreifen. Gleichzeitig behältst du den Überblick. Dieser Lebensstil erweist sich als praktisch, um dauerhaft Ordnung zu halten.
Damit die Ordnung auch von langer Dauer ist …

#9 Ordnung beibehalten
Hast du einmal ein festes Ordnungssystem angelegt, behältst du es bei. Natürlich muss sich die neue Gewohnheit, direkt alles an seinen Platz zurückzulegen, erst etablieren. Du legst nichts einfach irgendwohin, sondern direkt wieder an seinen Platz. Dein T-Shirt wandert nicht mehr auf den Stuhl, sondern direkt in den Wäschekorb oder den Schrank. Der Schlüsselbund landet nicht auf dem Küchentresen, sondern direkt im Schlüsselkasten. Das ist am Anfang etwas schwierig, aber irgendwann erfolgen die Handgriffe ganz automatisch, ohne dass du darüber nachdenkst.
Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis …

#10 Einmaliger Prozess
Laut Marie Kondo ist das Aufräumen ein einmaliger Prozess. Wenn du nach ihrer Methode richtig aufräumst, bleibt der Zustand für immer erhalten. Zwar scheint das Aufräumen zuerst für dich eine riesengroße, unbezwingbare Aufgabe zu sein, aber schnell geht alles alleine von der Hand. Es tut dir gut, dich von Dingen zu befreien, die du nicht benötigst. Behalte immer im Hinterkopf: Viele Gegenstände besitzt du nur, weil du sie hast und nicht, weil du sie wirklich benötigst. Behalte diese Idee auch bei zukünftigen Käufen im Kopf und frage dich jedes Mal, ob du aus einer Laune heraus kaufst oder ob die Sache dich wirklich glücklich macht.