10 Dinge, die jede Frau über die Antibabypille wissen sollte
Einige Frauen sind sich unsicher im Umgang mit der Antibabypille. Wir zeigen dir 5 Dinge, die jede Frau über das Verhütungsmittel wissen sollte!
Seit Jahrhunderten, im Grunde seit der Mensch den Zusammenhang zwischen einem Geschlechtsakt und einer Schwangerschaft bemerkt hat, wird sich über die Möglichkeiten von Verhütung Gedanken gemacht. Auch heute macht sich die Mehrheit der der Frauen im fruchtbaren Alter Gedanken darüber, welche Form der Verhütung sie in Anspruch nehmen möchte. Bis heute ist die Antibabypille auf Platz eins der Verhütungsmittel.
Lange Zeit galt die Pille als Instrument der Befreiung. Doch immer mehr Frauen machen sich Gedanken über die Nebenwirkungen der hormonellen Verhütungen. Überwiegen mittlerweile die Nachteile? Oder sind die Vorteile der Antibabypille nach wie vor Grund genug, diese Art der Verhütung zu wählen? Viele Frauen sind sich unsicher.
Wir haben die 10 wichtigsten Fakten zur Antibabypille zusammengetragen, die jede Frau wissen sollte:
#1 Gibt es Pillen, die nicht dick machen?
Die Tatsache, ob eine Pille zu mehr oder weniger Pfunden auf der Waage führt, hat wenig mit dem Präparat an sich zu tun. Die Wirkung der Pille auf das Gewicht ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Bei östrogenhaltigen Pillen kann eine Gewichtszunahme unter Umständen daran liegen, dass das Gewebe mehr Wasser einlagert. Das kann beispielsweise durch niedrig dosierten Mikropillen verhindert werden. Wer eine Gewichtszunahme im Zusammenhang mit der Pille feststellt, der sollte sich von seinem Frauenarzt oder seiner Frauenärztin beraten lassen. Es könnte durchaus sein, dass ein eine andere Pille, mit einer unterschiedlichen Zusammensetzung, besser vertragen wird.
#2 Trägt die Pille zu einem besseren Hautbild bei?
Beinahe jede Pille ist gut für die Haut. Allerdings kann es auch sein, dass sich die Haut durch die Einnahme der Antibabypille verschlechtert. Dann sollte ein anderes Präparat gewählt werden. In einigen Pillen sind sogar besonders geeignete Gestagene enthalten, die effektiv gegen Akne eingesetzt werden können. Aber es gibt eine Sache, die immer bei dem Thema dazu gesagt werden sollte: Speziell zur Behandlung von Akne sind die meisten Antibabypillen nicht zugelassen. Die richtige Auswahl der Pille ist je nach Hautbild mit dem Gynäkologen oder der Gynäkologin zu klären.
#3 Hat man durch die Pille weniger Lust auf Geschlechtsverkehr?
Zu diesem Thema gibt es mittlerweile unzählige Studien, die sich mit dem Problem auseinandersetzen. Insgesamt kam heraus, dass es durchaus passieren kann, dass Frauen mit der Einnahme der Antibabypille eine verminderte Libido aufweisen. In diesem Falle ist es ratsam, in Absprache mit dem Facharzt oder der Fachärztin einen Pillenwechsel durchzuführen oder über eine andere Verhütungsmethode nachzudenken. Allerdings sollte jede Frau wissen, dass nicht nur die Pille dafür verantwortlich sein kann, dass die Lust am Geschlechtsverkehr abnimmt. Das Alter und die Menopause variieren von Frau zu Frau. Auch da sollte dir dein Arzt oder deine Ärztin einen guten Rat geben können.
#4 Kann man von der Pille Kopfschmerzen bekommen?
Kopfschmerzen gehören durchaus zu den gängigen Nebenwirkungen der Antibabypille. Allerdings sollten diese sich nach etwa 3 Monaten bessern, wenn sich der Körper an die Einnahme des Präparats gewöhnt hat. Die Pille kann allerdings auch Kopfschmerzen vorbeugen. Viele Frauen leiden entsprechend kurz vor der Monatsblutung, aufgrund des Hormonabfalls, an starken Kopfschmerzen. Wer allerdings langfristig Probleme mit Migräne oder Ähnliches hat, sollte sich von seinem Facharzt oder -ärztin beraten lassen.
#5 Ist die Pille gefährlich? Erhöht sie das Krebsrisiko?
Studien haben gezeigt, dass durch die Pille das Risiko von Thrombosen und Gebärmutterhals- sowie Leberkrebs erhöht ist. Allerdings erwiesen entsprechende Studien ebenfalls, dass durch die Einnahme der Antibabypille das Risiko von Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs sinkt. Außerdem spricht vieles dafür, dass die Pille das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken mindert.
Was dagegen das Brustkrebsrisiko angeht, ist sich die Wissenschaft zurzeit noch uneins. Die Ergebnisse zahlreicher Studien der letzten Jahre sind widersprüchlich. Deshalb sind weitere Forschungen nötig, um eine Aussage über das Brustkrebsrisiko durch die Einnahme der Antibabypille treffen zu können.
#6 Wann wird die zu späte Einnahme der Pille ein Problem?
Da kommt es ganz auf die Art der Antibabyille an, die du nimmst. Handelt es sich um die sogenannte Mini-Pille, muss sie immer zur gleichen Tageszeit eingenommen werden. Sollte sich die Einnahme um mehr als drei Stunden verschieben, ist eine sichere Empfängnisverhütung nicht mehr zu gewährleisten. Bei anderen Pillen sieht es weniger drastisch aus. Meistens kann man sie innerhalb der nächsten 12 Stunden nachnehmen, ohne dass die Verhütung beeinträchtigt wird. Um sicher zu gehen, einfach den Beipackzettel lesen und deine/n Arzt/Ärztin oder den/die Apotheker*in fragen.
#7 Wann wirkt die Pille nicht mehr, wenn man sie vergessen hat?
Frau bekommt schnell Panik, wenn sie mal vergessen hat, die Antibabypille zu nehmen. Entscheidend, ob die Wirkung nicht mehr gewährleistet ist, hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt seines Zyklus' man sie vergessen hat und wann man das letztes Mal Geschlechtsverkehr hatte. Der erste Step ist es immer, den Beipackzettel zu lesen. Damit man Zwischenblutungen umgehen kann, sollte man die Pille sofort, nachdem man das Vergessen bemerkt hat, einnehmen. Merkt man es erst beim nächsten Einnahmetermin, nimmt man beide gleichzeitig.
Pille in der ersten Zykluswoche vergessen:
In den nächsten sieben Tagen solltest du zusätzlich mit Kondom verhüten. Danach ist der Empfängsnisschutz wieder hergestellt. Wenn man jedoch kurz vorher Geschlechtsverkehr hatte, sieht die Sache anders aus. Die Spermien können während der Pillenpause durch den Schleimpfropf am Gebärmutterhals gelangen und dort bis zu fünf Tage überleben. Um eine Befruchtung auszuschließen, solltest du deshalb die „Pille danach" nehmen. Diese gibt es rezeptfrei in der Apotheke.
In der zweiten Woche:
Das Risiko einer Schwangerschaft ist hier am Geringsten, weshalb du dir keine Sorgen machen solltest. Eine zusätzliche Verhütung ist auch nicht nötig.
In der dritten Woche:
Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder die Pillenpause vorziehen, das heißt ab jetzt sieben Tage die Pille nicht mehr nehmen und seine Periode bekommen. Oder man nimmt die Pille durch. In beiden Fällen wäre keine zusätzliche Verhütung nötig. Sollte man beide Optionen außer Acht lassen, sollte auch zusätzlich ein Kondom verwendet werden.
#8 Kann die Einnahme von Medikamenten und Antibiotika die Wirkung der Pille beeinträchtigen?
Die meisten Frauen wissen, dass Antibiotika die Wirkung der Pille beeinträchtigen bzw. außer Kraft setzen können. Doch wie sieht es eigentlich bei anderen Medikamenten aus? Da sind sich viele Frauen nicht so sicher. Bei den Medikamenten aus der folgenden Liste, solltest du vor der Einnahme auf jeden Fall die Packungsbeilage lesen und auch mit deinem Arzt oder deiner Ärztin bzw. mit einem Apotheker oder einer Apothekerin sprechen:
- Antibiotika
- Abführmittel
- Beruhigungsmittel
- Epilepsiemedikamente
- Johanniskrautpräparate
- Schmerzmittel
- Medikamente zur Erhöhung der Darmbeweglichkeit
- Schlaf-und Beruhigungsmittel
- Medikamente bei Tuberkulose
- Medikamente bei einer HIV-Infektion
#9 Hat die Zeitverschiebung bei Reisen einen Einfluss auf die Wirkung der Pille?
Wenn man eine längere Reise vornimmt, landet man oft in einer anderen Zeitzone. Sollte man die Pille also nach der entsprechenden Zeitzone nehmen? Auch hier gilt: Trotzdem die Pille in den gewohnten Abständen von 24 Stunden einnehmen. Am Besten stellst du dir zur Sicherheit noch einmal eine extra Erinnerung im Handy oder ähnliches ein, denn es kann ja passieren, dass du die Pille, die du sonst morgens um acht Uhr eingenommen hast, plötzlich mitten in der Nacht nehmen musst. Wenn du das hinkriegst, solltest du dir keine unnötigen Gedanken machen.
#10 Wirkt die Antibabypille auch noch bei einer Magen-Darm-Infektion?
Bei Erbrechen (innerhalb der ersten vier Stunden nach der Einnahme der Pille) oder schwerem Durchfall (innerhalb der ersten acht Stunden nach der Einnahme der Pille) ist ein sicherer Schutz nicht mehr gewährleistet, da der Körper nicht ausreichend Wirkstoffe aufnehmen kann.
Die beste Lösung ist es, bei den ersten Beschwerden einer Magen-Darm-Erkrankung oder ähnlichem eine Zusatztablette aus einer Reisepackung zu nehmen. Das passiert idealerweise innerhalb von zwölf Stunden nach der üblichen Einnahmezeit. Wenn das nicht geht, sollte man den Rest des Zyklus mit einem Kondom zusätzlich verhüten.