„Buy now, pay later“: Wie junge Menschen in die Schuldenfalle tappen

Das neue Bezahlkonzept „Buy now, pay later“ kann dafür sorgen, dass junge Menschen in die Schuldenfalle tappen. Das sind die Gefahren:

Eine Frau, die shoppingsüchtig ist und im Internet durch Social Media zum Kaufen animiert wird
Quelle: IMAGO / Westend61

Viele Menschen kaufen Kleidung inzwischen beinahe nur noch im Internet. Besonders junge Leute sind auf Plattformen wie Zalando oder About You unterwegs, da vor allem hier auf Social Media Kanälen wie YouTube, TikTok oder Instagram mit Rabattcodes und Angeboten gelockt wird. Nicht nur für die Influencer, die die Klamotten bewerben, ist das ein profitables Geschäft, schließlich können auch die Kunden echte Schnapper machen. Doch es gibt auch eine Schattenseite dieses Business-Modells, die besonders junge Menschen betrifft. Das Konzept „Buy now, pay later“ ermöglicht, dass man die Ware auf Rechnung bestellen kann und die Zahlung dann erst später fällig wird. Man kann also kaufen, ohne überhaupt das nötige Kleingeld in der Tasche zu haben. Eine echte Schuldenfalle, in die immer mehr junge Erwachsene tappen.

Das sollte man nicht unterschätzen! Auf den nächsten Seiten erfährst du, welche Risiken davon ausgehen:

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22.000 € Schulden mit 25

Die 25-jährige TikTokerin Leari versucht mit ihrem Video über die Schuldenfalle aufzuklären und andere junge Menschen davor zu warnen. Denn sie selbst hat in den letzten Jahren 22.000 € Schulden gemacht. Sie erwähnt explizit, dass es sich dabei nicht um Kritik an den „Buy now, pay later“-Plattformen handle, sondern es darum gehe zu zeigen, wohin eine Shoppingsucht führen kann. So ist diese bei ihr selbst vor drei Jahren durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst worden. Danach konnte sie ihre Schulden irgendwann nicht mehr bezahlen, was auch starke psychische Folgen mit sich brachte: „Man bekommt Anrufe. Essen und schlafen ist auch nicht mehr super einfach. Der Arbeitgeber wird z.B. angeschrieben“, erklärt sie weiter. Schlussendlich suchte sie sich Hilfe und ist nun bei einer Schuldnerberatung. Dennoch werde sie höchstwahrscheinlich in ein paar Monaten in die Insolvenz gehen müssen. Daher möchte sie nun andere junge Menschen mit dem Video davor warnen. 

Ein wichtiger und mutiger Schritt! Denn ein TikTok-Trend macht gerade die Runde, der das Gegenteil bewirken könnte 

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Neuer Trend auf TikTok

Auf TikTok gehen derzeit immer mehr Videos viral, in denen Menschen mit ihren hohen Klarna- oder Check24-Schulden prahlen. Frei nach dem Motto: Wer kann meine Schulden überbieten? Viele posten dann Screenshots ihrer Klarna-Kontostände, hinterlegen das Video mit einem Song und beweisen damit ihre oft vierstelligen Beträge an Schulden. Der Trend bereitet auch Experten Sorgen, da sich anscheinend immer mehr junge Erwachsene hoch verschulden. 

Doch was steckt eigentlich hinter dem Bezahlmodell?

Das Unternehmen Klarna wirbt mit einfachem und unkompliziertem Bezahlen
Quelle: IMAGO / Rüdiger Wölk

Das Konzept hinter Klarna

Das Konzept der Zahlmethode Klarna ist simpel: Die Ware wird nach der Bestellung direkt geliefert, gezahlt wird allerdings erst Monate später in Raten. Durch eine App wird dieses Konzept besonders für die junge Zielgruppe attraktiv. Inzwischen geht das tatsächlich nicht mehr nur online, sondern auch in echten Geschäften. Man kann dort einfach angeben, dass man später bezahlen möchte. Die Händler haben kaum ein Risiko, da Klarna das Geld für ihre Kunden vorstreckt. Und das Konzept funktioniert: Einer Statisik zu Folge steigen die Downloads stetig. So hatten sich im Dezember 2021 über 560.000 Menschen die App heruntergeladen. Im November waren es noch ca. 380.000 Downloads. Laut eigenen Angaben nimmt Klarna das Problem der Schuldenfalle aber durchaus ernst und prüfe vor jedem Kauf die Bonität des Kunden. Zudem werden immer Erinnerungen verschickt, wenn Zahlungen fällig sind und es gibt spezielle Funktionen in der App, die Transparenz über den Kontostand versprechen. Dennoch kann die Shoppingsucht bei vielen jungen Menschen Überhand nehmen.

Wie kann man also dem Teufelskreis entgehen?

Es ist nicht einfach aus der Schuldenfalle rauszukommen. Doch man sollte sich Hilfe suchen
Quelle: IMAGO / McPHOTO

Raus aus der Schuldenfalle?

Zunächst ist es wichtig, dass man das Problem der eigenen Shoppingsucht frühzeitig erkennt. Wenn du irgendwann den Überblick über den Kleiderschrank verloren hast und nur noch wahllos alles bestellst, steckt vermutlich ein anderer Grund hinter diesem Kaufbedürfnis. Wie Betroffene berichten, sollte man sich dann wirklich nur noch mit „echtem Geld“ etwas kaufen und nicht mehr auf Raten bestellen. Auch Rabatte auf Social Media Kanälen sind gefährlich, da man sich so auch meist deutlich mehr bestellt, als man eigentlich wollte. Wenn alles bereits zu spät ist, solltest du dir professionelle Hilfe suchen und das Problem angehen. Hilfe gibt es z.B. bei der Schuldnerberatung der Caritas oder einer Schuldnerberatung in deiner Stadt.

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