Diagnose Gigantomastie: Was es mit dem übermäßigen Wachstum der Oberweite auf sich hat
Eine junge Frau geht im Internet viral, weil ihre Brüste plötzlich anfingen, unkontrolliert zu wachsen. Der Grund ist eine Krankheit, die kaum jemand kennt.
Stell dir vor, du hast eine ganz normale Oberweite. Doch urplötzlich wird dein Busen immer größer und größer. Für manche Frauen, die sich eh nach einem größeren Vorbau sehnen, wäre dies wahrscheinlich ein Traum. Denn man würde sich schließlich die Kosten einer Schönheitsoperation ersparen. Was die wenigsten wissen: Brüste können wirklich urplötzlich wieder wachsen. Dahinter verbirgt sich allerdings ein Krankheitsbild, was kaum jemand auf dem Schirm hat. Die Brasilianerin Thaynara Marcondes teilt ihre persönliche Geschichte mit ihrer Diagnose namens Gigantomastie. StyleVamp erklärt dir, was es mit der Erkrankung auf sich hat.
Beginnen wir erstmal mit Thaynaras Geschichte.
Thaynara Marcondes wächst plötzlich ein großer Busen
Bis Anfang 2024 sei Thaynara Marcondes' Oberweite noch unauffällig und völlig normal gewesen. Doch dann setzte das ungewöhnliche Wachstum ein. Zunächst nahm sie es gelassen, doch das änderte sich rasch. Innerhalb von fünf Monaten brachten ihre Brüste über zwölf Kilo auf die Waage – bei einem Körpergewicht von nur 60 Kilo. „Ich ging auf die Straße und die Leute starrten mich an und zeigten mit dem Finger auf mich. Einmal war ich im Supermarkt und die Leute dachten sogar, ich würde Lebensmittel stehlen und sie in meinen Brüsten verstecken. Da begann ich, mir Sorgen zu machen“, erinnert sich Thaynara in einem Interview mit CNN Brasil zurück.
So konnte die junge Frau nicht einfach weiterleben und fasste einen Entschluss.
Thaynara Marcondes' plötzlicher Brustwachstum wird diagnostiziert
Nach diesem Erlebnis suchte Thaynara, die gerade Anfang 20 war, ärztliche Hilfe. Zunächst stand der Verdacht auf Krebs im Raum. Erst später erhielt sie die richtige Diagnose, von der weltweit nur wenige hundert Fälle bekannt sind: Gigantomastie.
Aber was bedeutet Gigantomastie? Das erfährst du auf der nächsten Seite.

Was ist Gigantomastie?
Gigantomastie, auch „Riesenbrust“ genannt, ist eine seltene Fehlbildung, bei der sich die Brüste übermäßig vergrößern. Sie kann nur eine oder beide Seiten betreffen und geht mit einer starken Zunahme von Brustgewebe einher. Selbst bei schlanken oder kleineren Frauen kann das Gewicht der Brust eine große körperliche Belastung darstellen.
Aber was könnten dir Ursachen sein?

Was sind Ursachen für eine Gigantomastie?
Die Erkrankung tritt manchmal in der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder ohne erkennbare Ursache auf. Vermutet werden hormonelle Veränderungen, genetische Faktoren, bestimmte Medikamente wie Penicillamin und Bucillamin oder Autoimmunerkrankungen als Auslöser.
Welche Folgen kann die Krankheit für die betroffene Person haben?

Welche körperlichen und psychischen Folgen kann eine Gigantomastie haben?
Die Beschwerden reichen von Rücken- und Nackenschmerzen bis hin zu Hautreizungen und Bewegungseinschränkungen. Das Tragen von BHs kann schmerzhaft sein. Sport ist oft nur eingeschränkt möglich. Auch seelisch leiden viele Betroffene, da sie sich ständig beobachtet fühlen oder ein negatives Körperbild entwickeln. Ein geringes Selbstwertgefühl und depressive Verstimmungen sind keine Seltenheit.
Doch was kann man dagegen unternehmen?

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Gigantomastie?
Von allein bildet sich Gigantomastie nicht zurück. Sport oder gesunde Ernährung haben nur wenig Einfluss. Die wirksamste Therapie ist eine Brustverkleinerung, bei der überschüssiges Fett- und Drüsengewebe entfernt und die Brust gestrafft wird. Der Eingriff lindert Schmerzen, entlastet Rücken und Schultern und verbessert die Bewegungsfreiheit. Viele Patient*innen berichten anschließend von einer deutlichen Steigerung ihrer Lebensqualität.
Wie ging es für Thaynara mit der Diagnose weiter?
Thaynara Marcondes' Weg zur normalen Brust
Thaynara fasste einen Entschluss: Sie entschied sich für eine Brustverkleinerung. Der Weg dorthin war beschwerlich. Nur wenige Kliniken in Brasilien führen den nötigen Eingriff durch, die Wartezeiten sind lang. Da Thaynara noch bei ihrer Tante lebt, hoffte sie auf eine Behandlung in einer Privatklinik. Die Kosten waren allerdings auch nicht ohne: 40.000 Real, was umgerechnet 6.140 Euro sind, sind für eine junge Lehramtstudentin nicht gerade Peanuts. Dann kam die überraschende Wendung: Ein TV-Sender wurde auf sie aufmerksam, lud sie live ins Studio ein – und bewegte Menschen in ganz Brasilien mit ihrer Diagnose. Innerhalb von nur 20 Minuten war das Geld für die Operation gespendet.
Wie es sich für Thaynara anfühlt, wieder eine normale Oberweite zu haben, erfährst du auf der nächsten Seite.
Nach der Brustverkleinerung: So fühlt sich Thaynara Marcondes heute
Der Eingriff verlief erfolgreich. Die Ärzte und Ärztinnen reduzierten Thaynaras Oberweite auf ein gesundes Maß. Im Interview mit CNN Brasil freut sie sich: „Ich bin superglücklich, schaue in den Spiegel und denke: ‚Wow, ich sehe so schön aus!‘ Manchmal weine ich sogar, wenn ich mich selbst anschaue, weil ich immer noch nicht glauben kann, dass ich es geschafft habe.“ Heute geht sie wieder unbeschwert an den Strand und trägt mit Freude Bikini. Die Lebensfreude ist zurückgekehrt.
Hast du vorher schon mal etwas von Gigantomastie gehört? Lass es uns auf der nächsten Seite wissen!
Mit Gigantomastie wollen wir auf ein Thema aufmerksam machen, das zwar nicht weit verbreitet, aber dennoch vorhanden ist. Betroffene sollten sich gesehen fühlen. Aber hast du vor diesem Beitrag schon mal etwas von dem Krankheitsbild gehört? Teile es uns mit, indem du an der Umfrage teilnimmst.