Wäsche waschen: Was passiert, wenn du das Kurzwaschprogramm verwendest

Es ist verlockend: Mal eben ganz schnell Wäsche waschen dank Kurzwaschprogramm. Doch Experten raten davon ab - aus gutem Grund!

Zu sehen ist eine Waschmaschine, die man nicht mehr auf Kurzwaschprogramm einstellen sollte.
Quelle: IMAGO / Joko

Wäsche waschen ist die nervigste aller Hausarbeiten, oder? Es dauert so schrecklich lange und man muss die ganze Zeit zuhause bleiben, um die saubere Wäsche direkt aufzuhängen. Heutzutage ist das ganze aber viel einfacher, denn moderne Waschmaschinen haben viele verschiedene Programme, die uns das Leben erleichtern. Vor allem aber lieben wir das Kurzwaschprogramm. In nur 15 Minuten ist unsere Wäsche wieder sauber, wir sparen Wasser, Strom und Geld. Oder?

Ganz so einfach ist es aber leider nicht. Expert*innen raten sogar dazu, das Kurzwaschprogramm lieber gar nicht erst zu benutzen. Den Grund erfahrt ihr auf den nächsten Seiten! 

Die Wäsche sollte in der Waschmaschine nicht im Kurzwaschprogramm gewaschen werden.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Warum das Kurzwaschprogramm deiner Wäsche schadet

Das Kurzwaschprogramm ist perfekt geeignet für Wäsche, mit normalem und alltäglichem Dreck, wie auch Reiner Metzger von der Stiftung Warentest bestätigt. Für Rotwein- oder Ölflecken eignet sich das Programm nicht. Doch stimmt es auch, dass beim Kurzwaschprogramm der Waschmaschine Energie gespart wird?

Nein, sagt Rainer Stamminger, der Professor für Haushalts- und Verfahrenstechnik an der Universität Bonn ist. Für die kurze Dauer muss die Waschmaschine schnell viel Energie aufwenden. Dadurch steigt der Energieverbrauch. Die Umwelt schützt man also mit dem Verfahren nicht und Geld sparen tut man daher auch nicht wirklich. Nicht vergessen: Jeans solltest du niemals waschen.

Was also tun, wenn die Wäsche schnell und günstig gewaschen werden soll?

Die Frau wartet auf die Wäsche in der Waschmaschine, die nicht mit dem Kurzwaschprogramm gewaschen wurden.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

So wäschst du dreckige Wäsche energiesparend

Viele Waschmaschinen haben die Funktion der Programmierung. Die Waschmaschine fängt zu einer bestimmten Uhrzeit selbst an, die Wäsche zu waschen und ist pünktlich, wenn du nach Hause kommst, wieder fertig. So musst du nicht auf die Waschmaschine warten. 

Um Energie zu sparen, empfiehlt die Verbraucherzentrale, auf den Vorwaschgang zu verzichten. Bei leicht dreckiger Kleidung reicht es zudem auch, die Wäsche nur bei 30 oder 40 Grad zu waschen. Bei extremen Verschmutzungen gilt das natürlich nicht! Auch beim Waschen eines Mundschutzes herrschen andere Regeln.

Es gibt tatsächlich eine Ausnahme, wann du das Programm verwenden könntest.

Wasche deine Wäsche lieber mit lauwarmer Temperatur.
Quelle: IMAGO / Zoonar

Hat deine Waschmaschine ein Programm mit lauwarmer Temperatur?

Eine Ausnahme bildet die Verwendung eines lauwarmen Kurzprogramms bei deiner Wasch- oder Spülmaschine, da dies im Vergleich zu längeren Programmen sparsamer ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieses Programm nur effektiv für leicht verschmutzte Kleidung oder Geschirr ist. Eine weitere Möglichkeit, sparsamer und umweltfreundlicher zu sein, besteht darin, ein Stromspar- oder Eco-Programm zu wählen. Diese Optionen zeichnen sich durch eine längere Laufzeit, niedrigere Temperaturen und eine effiziente Reinigung aus, da sie weniger Strom verbrauchen. Damit wird die Umwelt geschont, während die gewünschte Sauberkeit erreicht wird.

Es gibt noch weitere Tipps, um umweltschonend zu waschen.

Benutze nicht zu viel Waschmittel.
Quelle: IMAGO / Michael Gstettenbauer

#1 Die richtige Menge an Waschmittel ist entscheidend

Achte darauf, die richtige Menge an Wasch- oder Spülmittel zu verwenden, um effizient zu reinigen und mögliche Rückstände auf Kleidung und Geschirr zu vermeiden. Oft neigt man dazu, zu großzügig mit dem Reinigungsmittel umzugehen, was nicht nur kostspielig ist, sondern auch zu einer Überbelastung der Waschmaschine führen kann. Eine angemessene Dosierung gewährleistet nicht nur eine effektive Reinigung, sondern schont auch die Umwelt und dein Budget. Es ist wichtig, die Herstellerangaben zu beachten und die optimale Menge an Reinigungsmittel entsprechend der Beladung und Verschmutzung anzupassen.

Kommen wir zum nächsten Tipp.

Halb volle Waschgänge verbrauchen mehr Energie.
Quelle: IMAGO / Funke Foto Services

#2 Die Waschmaschine sollte voll sein

Für eine umweltfreundliche Nutzung von Wasch- und Spülmaschinen ist es wichtig, diese stets vollständig zu befüllen. Jedoch ist es auch wichtig, darauf zu achten, dass die Maschine nicht überladen wird, um optimale Reinigungsergebnisse zu erzielen. Das vollständige Befüllen der Maschine trägt dazu bei, Wasser und Energie effizient zu nutzen und somit den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Andererseits kann eine halb gefüllte Maschine unnötigen Wasserverbrauch und Energieverlust verursachen. Durch bewusstes Handeln beim Beladen der Maschinen lässt sich eine ressourcenschonende Reinigung erreichen, die die Umweltbelastung minimiert.
 

Machen wir weiter auf der nächsten Seite. 

Vorwäsche sollte vermieden werden.
Quelle: IMAGO / Design Pics

#3 Verzichte auf Vorwäsche

Verzichte auf das Vorspülen oder Vorwäsche, wenn es um normal verschmutztes Geschirr oder Wäsche geht, da dies in den meisten Fällen nicht notwendig ist. Durch den Verzicht auf diesen Schritt kannst du nicht nur Wasser und Energie sparen, sondern auch den Ressourcenverbrauch deiner Waschmaschine oder Spülmaschine reduzieren. Wenn hartnäckige Flecken auf Kleidung vorhanden sind, bietet sich eher die Vorbehandlung mit Gallseife an, um optimale Reinigungsergebnisse zu erzielen. Diese umweltbewusste Herangehensweise trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und gleichzeitig effizient und nachhaltig mit den Reinigungsprozessen umzugehen.

Einen Punkt haben wir noch für dich auf der nächsten Seite.

Der Trockner verbraucht sehr viel unnötige Energie.
Quelle: IMAGO / Michael Gstettenbauer

#4 Häng deine Wäsche lieber auf, anstatt sie zu trocknen.

Um Energie zu sparen und Kosten zu reduzieren, ist es auch empfehlenswert, auf den Einsatz eines Trockners zu verzichten. Trockner verbrauchen beträchtliche Mengen Energie, was sich auf den ökologischen Fußabdruck und die Haushaltsausgaben auswirken kann. Eine umweltfreundliche Alternative ist das Trocknen der Wäsche an der frischen Luft auf einer Wäscheleine im Freien oder auf einem Wäscheständer im Innenbereich. Durch diese Maßnahme wird nicht nur Energie eingespart, sondern auch die Lebensdauer der Kleidung verlängert, da sie schonender getrocknet wird. Die bewusste Entscheidung gegen den Trockner trägt somit zu einem nachhaltigen und kosteneffizienten Waschverhalten bei.

Du kannst auch deine Waschmaschine selbst schützen.
 
 

Auch die Waschmaschine selbst sollte regelmäßig gereinigt werden.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#5 Pflege deine Waschmaschine

Regelmäßige Wartung deiner Haushaltsgeräte, insbesondere von Wasch- und Spülmaschinen, ist entscheidend, um ihre optimale Funktion und Energieeffizienz zu gewährleisten. Die Ansammlung von Kalk, Schmutz und Ablagerungen kann die Leistung nämlich beeinträchtigen. Entkalke deine Maschinen gemäß den Herstelleranweisungen, um Verstopfungen zu verhindern. Reinige regelmäßig Filter und Dichtungen, um mögliche Rückstände zu entfernen, die die Funktionalität beeinträchtigen könnten. Eine gut gewartete Maschine arbeitet effizienter, verbraucht weniger Energie und verlängert ihre Lebensdauer. Setze einen regelmäßigen Wartungsplan um, um eine nachhaltige Nutzung deiner Haushaltsgeräte zu gewährleisten und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Triff auch beim Waschmittel die richtige Entscheidung.

Dein Waschmittel sollte umweltfreundlich sein.
Quelle: IMAGO / Manfred Segerer

#6 Verwende das richtige Waschmittel

Für eine umweltfreundliche Haushaltspflege ist die Verwendung nachhaltiger Reinigungsmittel von entscheidender Bedeutung. Wähle Produkte, die biologisch abbaubar und frei von schädlichen Chemikalien sind, um Umweltauswirkungen zu minimieren. Diese umweltfreundlichen Optionen sind nicht nur sanft zur Natur, sondern bieten auch eine effektive Reinigungsleistung, die mit herkömmlichen Reinigungsmitteln vergleichbar ist. Achte auf Umweltzeichen und Zertifikate, die eine ökologisch verträgliche Produktion und Inhaltsstoffe bestätigen. Durch den bewussten Einsatz nachhaltiger Reinigungsmittel trägst du aktiv dazu bei, die Belastung der Umwelt zu reduzieren und förderst eine nachhaltigere Lebensweise in deinem Haushalt.

So sollte eigentlich jetzt nichts mehr schief gehen.

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