Unangenehme Erfahrungen, die Frauen bei Frauenärzt*innen gemacht haben

Wenn der Besuch bei Frauenärzt*innen plötzlich ein unangenehmes Erlebnis wird

Leider erleben immer wieder Frauen unschönen Erfahrungen bei Frauenärzt*innen. Dabei ist es sowieso schon ein sehr intimer Besuch und einige Frauen müssen sich erstmal überwinden, bis sie sich trauen, einen Termin aus zu machen. Unangenehme Erfahrungen bedeuten aber nicht, dass es immer so sein muss! Es gibt gute Gründe, warum man den Arzt wechseln sollte. Wenn einem etwas komisch vorkommt, sollte man nicht schweigen sondern etwas sagen! Das ist wichtig, denn Vorsorgeuntersuchungen sollte man nicht vernachlässigen. Es gibt eine Erkrankung, die man möglichst früh erkennen sollte: Doch woran erkennt man Gemärmutterhalskrebs oder andere Krankheiten?

Auch auf Reddit und Co. berichten immer wieder Frauen von unschönen Storys. Eine kleine Triggerwarnung vorweg für alle Menschen, die Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt machen mussten. 

#1 Der (unangenehme) erste Besuch

„Mein erster Gang zum Frauenarzt überhaupt war, als ich 16 Jahre alt war und gerade meine Jungfräulichkeit verloren hatte und nur ein paar Mal Geschlechtsverkehr hatte. Also für eine Vorgeschichte, ich habe ein Muttermal genau dort, wo sich Hintern und Oberschenkel treffen. Als ich ein Baby war, hat es sich infiziert, was es wie eine Narbe von einer schweren Verbrennung aussehen lässt. Jetzt vergesse ich das meistens komplett, da ich es ohne Handspiegel nicht sehen kann. Ich habe also meinen ersten Termin und bin höllisch nervös. Ich spreize meine Beine für die Untersuchung und mein Gynäkologe schnappt nach Luft und sagt: ‚Oh mein Gott! Was ist passiert?!' Ich habe nicht einmal an meine Narbe gedacht. Ich dachte, ich hätte irgendwie eine schreckliche sexuell übertragbare Krankheit von meinem frisch entjungferten Freund bekommen und fing an zu weinen. Beim nächsten Termin war ich bei einem anderen Gyn. Ich war gekränkt!”

[myroadie via Reddit]

#2 Eine Schwangerschaft gegen Endometriose?

„Mit 13 wurde bei mir Endometriose diagnostiziert. Ich musste etwa alle 4 Monate zur Kontrolle zum Frauenarzt, weil mein Endo sehr stark war und schnell nachwuchs. Mein Hausarzt war großartig, aber ich musste einen anderen Arzt aufsuchen, während er nicht in der Stadt war. Ich war damals 14 und diese andere Ärztin war bei ihrer Untersuchung sehr grob, hatte lange Fingernägel, die sich ernsthaft anfühlten, als würde sie in mich schneiden usw. Sie beendet die ganze Untersuchung dann damit, dass sie mir sagte, wenn ich bald schwanger werden würde, sollte die Endometriose heilen. Meine Mutter ist bei dieser Frau ausgeflippt (vergesst nicht, ich war 14) und wir haben sie nie wieder gesehen. Oh, und schwanger zu werden ist kein Heilmittel für Endometriose.”

[dont_blink_angels via Reddit]

#3 Bitte was? Das sieht man?

„Bei einem Besuch beim Gynäkologen fragte mich mein Gynäkologe, ob ich masturbiert habe, weil man es anscheinend sieht. Wtf richtig! Auch kein Scherz! Sie belehrte mich auch über den Empfindlichkeitsverlust im Laufe der Zeit und über sexuell übertragbare Krankheiten. Es war eine sehr peinliche Erfahrung, um es gelinde auszudrücken.”

[ProstheticBabe via Reddit]

#4 Fazit: Man kann jederzeit aufstehen und gehen! 

„Ich war gerade 15 Jahre alt geworden, als ich die Antibabypille verschrieben bekam. Als ich dann einige Wochen darauf bei meiner Gynäkologin war, passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Wir hatten noch keine 2 Sätze miteinander gesprochen und schon maulte sie mich förmlich an ,ausziehen und hinsetzen' es war erst mein 2. Mal, dass ich die Untersuchung hatte. Es kam mir komisch und unfreundlich vor, aber ich dachte mir nicht viel dabei. Doch als sie anfing, mich sehr grob und mit rauen, langen Nägeln zu untersuchen, sagte ich ihr, dass es mir weh tut. Dann fragte sie mich lachend ,Ich dachte du hast einen Freund' ich sagte ,Ja, aber ich habe noch nie mit ihm geschlafen. Sie machte grob weiter, ich verspannte mich mehr, mir kamen die Tränen vor Schmerzen und sie drückte das Instrument, einfach weiter rein (im Nachhinein kam heraus, dass es das viel zu groß war und eigentlich für Frauen ist, die schon ein Kind geboren haben). Ich sagte mehrfach, dass es mir weh tut doch sie hörte nicht auf. ,Ich sollte mich nicht so anstellen. Sonst brauche ich auch keinen Freund' schockiert, mit Schmerzen und weinend, verließ ich die Praxis. Ich blutete knappe 2 Wochen und traute mich 2 Jahre nicht mehr zum Arzt.

Ich möchte gerne sagen, dass so etwas nicht normal ist. Noch immer fühle ich mich unwohl, wenn ich zum Frauenarzt gehe. Ich habe meiner neuen Frauenärztin von meinem Erlebnis erzählt und sie war schockiert. Das ist absolut nicht normal, nicht okay und das sollte man nicht für sich behalten. Man kann jederzeit den Arzt wechseln oder einfach aufstehen und gehen!"

[Quelle: www.stylevamp.de]

#5 Noch ein Beweis dafür, dass man jederzeit den Arzt wechseln kann und sollte!

„Ich hatte früher einen alten Mann als Gynäkologen, der hatte diese ,Ticks‘ und er war überhaupt nicht angenehm. Ich musste einmal einige Tests machen lassen, bei denen er etwas von meiner Gebärmutter abkratzen musste, es tat total weh und er sagte ,ups‘ ... Ich wiederhole, er sagte ,ups‘. Es stellte sich heraus, dass er zu stark gekratzt hatte und ein schönes Stück Fleisch aus meiner Gebärmutter bekommen hatte, und ja, da war Blut. Es hatte keine Folgeschäden, aber ich habe danach den Arzt gewechselt.”

[Mettesc via Reddit]

#6 Wenn die Ärztin wortlos den Raum verlässt:

„Ich ging mit 23 zu einem neuen Gynäkologen. Sie hatte einen starken Akzent und war für mich sehr schwer zu verstehen – aber kein Problem für eine Routineuntersuchung, oder? Bis sie etwas sagte, aufstand und mich auf dem Tisch zurückließ, die Beine gespreizt, das Spekulum an Ort und Stelle, die verdammte Tür zum Flur offen. Sie war ungefähr 3 Minuten weg, aber es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Schließlich kehrte sie zurück und setzte die Prüfung wortlos fort. [...] Sie sagte mir dann, dass ich angefangen hatte zu bluten und dass ich die Marke der Antibabypille wechseln müsste, weil ich blutete. Also gab sie mir nicht das alte Rezept, von der Pillenmarke, mit der ich zufrieden war, sondern von einer anderen (die andere Marke führte dazu, dass ich für die nächsten zwei Jahre ein hormonelles Durcheinander hatte – der Wechsel zurück zu meiner alten Marke unter einem neuen Arzt half nicht). Wenn das jetzt passieren würde, würde ich mich weigern, eine neue Marke zu akzeptieren, aber damals war ich naiv und hatte das Gefühl, keine Wahl zu haben. Aber ich bin nie zu diesem Arzt zurückgekehrt.”

[Limabeanns via Reddit]

#7 Das erste Mal der Ärztin:

„Aufgrund meiner Probleme mit der Pille entschied ich mich, die Mirena-Spirale auszuprobieren. Ich war mit meiner damaligen Ärztin sehr zufrieden und habe ihr vertraut. Sie sagte, mein Gebärmutterhals sei schief (was auch immer das bedeutet), aber es sollte kein Problem sein. Sie sagte auch, es könnte ein wenig schmerzhaft sein, wenn man bedenkt, dass ich kinderlos bin. Sie hat zuerst meine Gebärmutter mit einem Sondierstab gemessen und der Schmerz war so unglaublich, dass ich mich nur zu einer Kugel zusammenrollen und so bleiben wollte. Dann kam die Spirale und das war noch schlimmer. Die Ärztin sagte mir, sie sei überrascht, dass ich nicht ohnmächtig geworden sei … später, bei meiner Untersuchung, sagte sie mir, es sei ihr erstes Mal gewesen, dass sie eine Spriale eingesetzt hat.”

[Limabeanns via Reddit]

#8 Der gruselige ältere Herr Doktor!

„Das Schlimmste habe ich vergessen. Ich hatte diesen gruseligen alten Dr., der sich ein bisschen zu sehr für meine Jungfräulichkeit interessierte. Am Ende meiner Fingeruntersuchung hält er inne, um mir zu sagen, wie sehr es weh tun wird, wenn ich meine Jungfräulichkeit verliere. Die ganze Zeit hat er nur seine Finger in mich gesteckt und mir diese völlig unnötigen offensichtlichen Informationen mitgeteilt. Ich glaube, es machte ihn an. Ich fühlte mich danach so eklig. Ich bin nie wieder zu ihm gegangen."

[mysterymeatsfriday via Reddit]

Was am Ende für alle Frauen klar sein sollte:

Es ist in Ordnung, wenn man mitten in der Untersuchung aufsteht und das Weite sucht! Man muss sich nichts gefallen lassen, was einem komisch vorkommt. Auch nicht von einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin. Pauschal kann man auch nicht sagen, ob man eher zu einem Mann oder einer Frau gehen sollte.

Klar ist, dass man aber auf jeden Fall zum Arzt gehen sollte! Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig und nicht jeder wird (zum Glück) solche Erfahrungen durchmachen. Dennoch ist es wichtig, dass darüber gesprochen wird! Man sollte es jemandem erzählen, wenn man etwas Komisches erlebt hat und definitiv den Arzt wechseln und möglicherweise seine Erfahrungen auch auf Bewertungsplattform und Co teilen, um andere Frauen vorzuwarnen.

Melden kann man sich auch immer bei der TelefonSeelsorge.