Sätze, die man als Kind von Eltern gehört hat, die man seinem Kind ersparen sollte

Die 10 Sätze von unseren Eltern klingen harmlos – aber sie tragen still und heimlich zum Mental Load bei. Warum du sie deinen Kindern ersparen solltest.

Manche Sätze sollte man nicht an sein Kind weitergeben.
Quelle: Midjourney

Kennst du das Gefühl, etwas zu deinem Kind zu sagen – und plötzlich klingst du wie deine eigene Mutter? Viele von uns tragen Sätze mit sich herum, die tief sitzen. Nicht aus böser Absicht, sondern weil unsere Eltern es selbst nicht besser wussten. Heute wissen wir mehr über Bindung, kindliche Entwicklung und vor allem über das, was uns damals gefehlt hat. Diese 10 Sätze klingen vielleicht harmlos – aber sie tragen still und heimlich zum Mental Load bei. Für uns und unsere Kinder ist es besser, sie dem Nachwuchs zu ersparen.

Welche Sätze du nicht weitergeben solltest:

Man sollte Kindern Sätze wie „Stell dich nicht so an.“ nicht sagen.
Quelle: Midjourney

#1 „Stell dich nicht so an.“

Was unsere Eltern oft sagen wollten: „Ich kann deine Gefühle gerade nicht halten.“ Für ein Kind aber klingt dieser Satz wie eine Ohrfeige fürs Herz. Er nimmt Gefühle nicht ernst – und signalisiert: „So wie du fühlst, ist nicht okay.“ Wer das oft hört, lernt, Gefühle zu verdrängen. Als Mutter stehst du dann vielleicht heute da und weißt selbst nicht mehr, was du brauchst.

Heute wissen wir: Gefühle brauchen Raum – sonst werden sie zur Last, innerlich wie im Alltag. Unser Satz kann stattdessen lauten: „Ich sehe, dass es dir gerade schwerfällt. Ich bin da.“

Der nächste Satz kommt dir vielleicht auch bekannt vor – und wirkt auf Kinder oft härter, als wir denken:

Kinder sollten nicht hören, dass sie zu sensibel sind.
Quelle: Midjourney

#2 „Du bist zu sensibel.“

Viele Mütter heute waren als Kinder „die Stillen“, „die Träumer“, „die Sensiblen“. Und haben gelernt, dass das ein Makel sei. Dabei ist Sensibilität keine Schwäche – sondern oft ein Zeichen für Empathie, Kreativität, Tiefgang. Wer so einen Satz oft gehört hat, beginnt, sich selbst infrage zu stellen. Auch heute noch.

Kinder brauchen das Gefühl: So wie ich bin, bin ich gut. Gerade die sensiblen. Statt Abwertung hilft ein Satz wie: „Ich sehe, dass dich das sehr bewegt. Das ist okay.“

Und weiter geht’s mit einem Satz, der oft aus Erschöpfung kommt – aber Spuren hinterlassen kann.

Kinder sollten nicht korrigiert werden, wenn sie weinen.
Quelle: Midjourney

#3 „Jetzt hör aber auf zu heulen!“

Weinen ist kein Fehlverhalten. Es ist ein Ausdruck von Überforderung, Kummer oder Frust. Als Kinder haben wir oft gelernt: Wer weint, nervt. Das Problem: Wenn wir nie lernen durften, unsere Gefühle zu zeigen, kosten sie uns später umso mehr Kraft – im Alltag, in Beziehungen, als Eltern. Kinder brauchen Begleitung, nicht Abwertung.

Ein anderer Umgang könnte sein: „Du darfst traurig sein. Ich halte das mit dir aus.“ Das entlastet nicht nur das Kind – sondern auch die Mutterrolle langfristig.


Der nächste Klassiker wirkt kontrollierend – obwohl er oft aus Fürsorge kam.

Man sollte Kindern nicht sagen, dass man über ihren Kopf entscheiden wird.
Quelle: Midjourney

#4 „Ich weiß, was gut für dich ist.“

Unsere Eltern meinten es meist nicht böse – sie wollten uns schützen, lenken, das Beste für uns. Aber dabei übersahen sie oft: Kinder brauchen auch das Gefühl, eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Dieser Satz nimmt ihnen Autonomie – und später als Erwachsene fällt es uns dann schwer, eigene Bedürfnisse zu erkennen oder durchzusetzen.

Ein moderner Ansatz wäre: „Ich mache mir Sorgen. Darf ich dir sagen, warum?“ So bleibt das Kind in Verbindung mit sich – und fühlt sich ernst genommen.

Manche Sätze hören sich harmlos an, können aber das Selbstbild erschüttern.

Kindern sollte man nicht sagen, dass sie faul sind.
Quelle: Midjourney

#5 „Du bist aber faul!“

Ob bei den Hausaufgaben oder im Haushalt – dieser Satz trifft tief. Denn er bewertet nicht das Verhalten, sondern den Menschen. Kinder, die das oft hören, tragen später einen inneren Kritiker mit sich herum, der sie auch als Erwachsene antreibt – oder ausbremst.

Stattdessen lohnt sich ein Blick hinter das Verhalten: Ist das Kind müde? Überfordert? Langweilt es sich? Eine hilfreiche Alternative: „Was brauchst du gerade, um loszulegen?“

Der nächste Satz trifft besonders Mütter, die ständig funktionieren müssen – und selbst nie gelernt haben, ihre Grenzen zu achten.

Man sollte Kinder begleiten und unterstützen, wenn sie überfordert sind.
Quelle: Midjourney

#6 „Reiß dich zusammen!“

Dieser Satz klingt nach Stärke, meint aber oft: „Deine Gefühle sind mir zu viel.“ Gerade Mütter, die ihn selbst oft gehört haben, laufen Gefahr, ihre eigenen Grenzen zu übergehen – und erwarten dann unbewusst auch von ihren Kindern, dass sie „funktionieren“. Doch Kinder brauchen keine Härte – sie brauchen Halt.

Ein neuer Blick wäre: „Ich sehe, dass du gerade sehr mit dir kämpfst. Komm, wir schauen gemeinsam, was helfen kann.“

Noch so ein Satz, den viele von uns nie hinterfragt haben – bis heute.

Man sollte Kindern vermitteln, dass sie nicht stören.
Quelle: Midjourney

#7 „Ich hab doch auch keine Zeit für sowas.“

Ob beim Basteln, Spielen, Vorlesen: Dieser Satz klingt nach Pragmatismus, vermittelt aber: „Das, was dir wichtig ist, zählt nicht.“ Kinder lernen so, ihre Interessen kleinzumachen. Und wir Mütter merken irgendwann: Wir haben den Kontakt zu unserer eigenen Freude verloren.

Besser als eine Abwertung wäre ein transparenter Umgang mit der eigenen Belastung: „Ich würde gern – aber ich bin gerade zu müde. Wollen wir’s später machen?“ So bleibt die Beziehung intakt.


Kommen wir zu einem besonders belastenden Satz, wenn’s ums Verhalten geht.

Man sollte Kindern beibringen, sie selbst sein zu dürfen.
Quelle: Midjourney

#8 „So benimmt man sich nicht!“

Kinder verhalten sich oft impulsiv, laut, wild. Klar – das kann nerven. Aber Sätze wie dieser nehmen ihnen nicht nur die Lust am Entdecken, sondern schüren auch Scham. Sie spalten das Verhalten vom „Gemochtwerden“ ab: „So wie du dich verhältst, bist du nicht okay.“

Eine Alternative: „Ich sehe, dass du wütend bist. Aber wir schreien hier nicht rum. Komm, wir finden eine andere Lösung.“ Klarheit mit Verbindung – das hilft langfristig mehr.

Und auch dieser Satz wird oft aus alter Gewohnheit gesagt – sollte aber nicht unreflektiert weitergegeben werden.

Kinder müssen lernen, dass sie nicht Schuld am Stress der Eltern sind.
Quelle: Midjourney

#9 „Du machst mich noch wahnsinnig!“

Was Kinder hören: „Ich bin schuld an Mamas Stress.“ Das ist besonders toxisch, wenn eine Mutter ohnehin schon am Limit ist. Das Kind wird zur Ursache gemacht, obwohl es nur ein Symptom zeigt. Dieser Satz verstärkt unbewusst den Mental Load beider Seiten.

Eine andere Möglichkeit: „Ich merke, dass ich gerade an meine Grenze komme. Ich brauche einen Moment.“ Das schützt dich – und dein Kind fühlt sich nicht verantwortlich für deine Gefühle.

Zum Schluss noch ein Satz, den viele von uns verinnerlicht haben – mit Folgen bis ins Erwachsenenleben.

Kinder sollten von ihren Eltern keinen emotionalen Druck bekommen.
Quelle: Midjourney

#10 „Wenn du so weitermachst, hat dich keiner mehr lieb.“

Das ist emotionaler Druck pur. Vielleicht nicht böse gemeint, aber hochwirksam. Kinder hören: „Liebe ist an Bedingungen geknüpft.“ Das macht Angst. Und aus dieser Angst heraus entwickeln wir oft heute noch Strategien, um ja nicht abzulehnen zu werden. Liebe darf niemals ein Erziehungsmittel sein.

Ein Satz mit ähnlicher Wirkung, aber ohne Druck: „Ich hab dich lieb – auch wenn ich gerade sauer bin.“ Das gibt Sicherheit und entlastet auf allen Seiten. Wenn du dich bei manchen Sätzen ertappt fühlst: Willkommen im Club. Wir alle sagen mal Dinge, die wir später bereuen. Aber allein, dass du darüber nachdenkst, zeigt: Du machst es anders. Du machst es bewusster. Und das zählt.

 Wir zeigen dir noch mal alle Sätze im Überblick:

Ein Kind sollte gewisse Sätze niemals hören müssen.
Quelle: Midjourney

Alle 10 Sätze, die wir nicht an unsere Kinder weitergeben wollen, auf einen Blick

  • „Stell dich nicht so an.“
  • „Du bist zu sensibel.“
  • „Jetzt hör aber auf zu heulen!“
  • „Ich weiß, was gut für dich ist.“
  • „Du bist aber faul!“
  • „Reiß dich zusammen!“
  • „Ich hab doch auch keine Zeit für sowas.“
  • „So benimmt man sich nicht!“
  • „Du machst mich noch wahnsinnig!“
  • „Wenn du so weitermachst, hat dich keiner mehr lieb.“

Auch wenn es schwerfällt, wirst du dich besser fühlen, wenn du diese Sätze aus der Kommunikation verbannst!

Pinterest Pin Hast du die Sätze als Kind schon einmal gehört? Dann wirst du wahrscheinlich heute darunter leiden