Übersäuerung vermeiden: 10 Alltagsfehler bei basischer Ernährung

Wunderwaffe basische Ernährung? Basisch essen hilft nur bedingt, wenn du diese täglichen Säurequellen und damit Übersäuerung nicht vermeidest.

Übersäuerung wird oft mit Verdauungsproblemen und Übelkeit verwechselt.
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Immer mehr Prominente folgen dem Weg der Alkaline-Diät. Aber was hat es mit diesem Schlank-Trend auf sich? Bei der Alkaline-Diät, also alkalischen Diät, geht es um basische Ernährung, um den Stoffwechsel zu entlasten und sich vitaler zu fühlen. Doch nicht nur die Wahl der Lebensmittel zählt: Auch Lebensstilfaktoren wie Stress, Schlaf oder Sport beeinflussen den Säure-Basen-Haushalt. Eine dauerhafte Übersäuerung kann sich in Form von Müdigkeit, Hautproblemen oder Verdauungsbeschwerden zeigen. Dieser Artikel zeigt dir zehn unterschätzte Auslöser im Alltag – und wie du ihnen sanft entgegenwirken kannst.

Worauf muss man bei einer basischen Ernährung genau achten?

Wie funktioniert eine basische Ernährung?
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Wie funktioniert die Alkaline-Diät?

Der pH-Wert des Körpers muss zwischen sieben und acht liegen. Er darf also nicht zu sauer werden, sondern muss basisch bleiben. So können die zugeführten Nährstoffe optimal verarbeitet und die Nahrung verdaut werden. Als kleiner Pluspunkt wird der Stoffwechsel angekurbelt. Grundsätzlich kann man sich als Faustregel setzen, dass etwa 80% der gegessen Lebensmittel basisch wirken sollten und nur 20% sauer. Säure ist dabei nicht gleich Säure. Saures Obst kann im Körper zum Beispiel basisch wirken. 

Aber welche Faktoren führen genau zu einer Übersäuerung?

Obst und Gemüse sind die wichtigsten Basenspender.
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#1 Zu wenig Obst und Gemüse: Basenspender fehlen

Gemüse und Obst liefern wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, die der Körper braucht, um Säuren zu neutralisieren. Wer zu wenig davon isst, lässt dem Körper weniger Möglichkeiten, den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen. Besonders grünes Gemüse und reifes Obst unterstützen eine basische Wirkung. Achte daher darauf, zu jeder Mahlzeit eine Portion einzuplanen.

Was viele zudem unterschätzen, ist...

Rotes Fleisch liefert zwar tierische Eiweiße, aber wirkt im Körper sauer.
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#2 Zu viel rotes Fleisch: Eiweißlastige Säurequelle

Rotes Fleisch liefert viel tierisches Eiweiß, das im Körper zu Säureabbauprodukten wie Schwefelverbindungen führt. Besonders bei täglichem Konsum steigt die säurebildende Last. Eine bewusste Reduktion kann helfen, den Basenhaushalt zu entlasten – vor allem in Kombination mit mehr pflanzlichen Lebensmitteln.

Sollte man dann einfach allgemein weniger essen?

Einfach allgemein zu wenig zu essen, hilft dem Körper nicht.
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#3 Zu wenig essen: Diäten können den Körper belasten

Radikale Diäten oder langes Fasten können den Stoffwechsel durcheinanderbringen. Der Körper greift auf Fett- und Muskelreserven zurück, was zur Bildung von Säuren führen kann. Besser ist eine regelmäßige, ausgewogene Ernährung mit basenreichen Mahlzeiten, um den Organismus stabil zu halten.

Was hat die Bewegung mit Übersäuerung zu tun?

Sport kann bei Übersäuerung ein wichtiger Faktor sein.
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#4 Übertriebener Sport: Milchsäure als Nebeneffekt

Intensives Training fördert die Bildung von Milchsäure in der Muskulatur. Solange der Körper diese abbauen kann, ist das kein Problem. Doch wer zu oft ans Limit geht, ohne für Ausgleich zu sorgen, kann den pH-Haushalt belasten. Regeneration, moderate Bewegung und basenreiche Mahlzeiten unterstützen das Gleichgewicht.

Nicht nur Sport, sondern auch Ruhe ist für den Körper wichtig: 

Schlaf und Ernährung gehen oft Hand in Hand.
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#5 Zu wenig Schlaf: Regeneration fehlt

Im Schlaf reguliert der Körper viele Entgiftungs- und Stoffwechselprozesse. Wer dauerhaft zu wenig schläft, setzt den Organismus unter Stress – was die Säureproduktion anregen kann. Regelmäßiger, tiefer Schlaf ist deshalb ein wichtiger Teil jeder basenfreundlichen Lebensweise.

Auch was du trinkst, spielt eine Rolle...

Vor allem Frauen trinken häufig zu wenig.
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#6 Zu wenig Flüssigkeit: Säuren können nicht ausgeschieden werden

Wasser hilft dem Körper, überschüssige Säuren auszuscheiden. Bei zu geringer Trinkmenge stauen sich diese Abbauprodukte im Organismus. Ideal sind eineinhalb bis zwei Liter stilles Wasser oder ungesüßter Tee täglich. Auch Gemüsebrühe oder verdünnte Gemüsesäfte können unterstützen.

Doch manche Getränke wirken gegenteilig...

Koffein, Zucker und Alkohol fördern die Säurebildung.
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#7 Alkohol, Koffein, Zucker, Weißmehl: Säurebomben im Alltag

Diese Genussmittel liefern kaum Mineralien, fördern aber die Bildung von Säure im Körper. Besonders in Kombination (zum Beispiel Kuchen mit Kaffee) entsteht ein Ungleichgewicht. Auch wenn der Verzicht nicht immer leichtfällt: Schon kleine Reduktionen bringen oft spürbare Erleichterung.

Ein Spezialfall sind bestimmte Getränke...

Chemische Säureträger sind mit Vorsicht zu genießen.
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#8 Softdrinks & Energydrinks: Chemische Säureträger

Cola, Energy-Drinks und Co. enthalten neben Zucker auch Phosphate, die stark säurebildend wirken. Ihr regelmäßiger Konsum erschwert dem Körper die Pufferung. Basische Alternativen wie Zitronenwasser oder verdünnte Gemüsesäfte sind verträglichere Optionen.

Auch Medikamente können eine Rolle spielen...

In Medikamenten verstecken sich oft Säurequellen.
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#9 Medikamente: Versteckte Säurequellen

Viele Arzneimittel, vor allem Schmerzmittel oder Cortison, können den Säure-Basen-Haushalt beeinflussen. Zwar sind sie oft unverzichtbar, doch eine begleitende basische Ernährung kann helfen, die Balance zu halten. Lass dich im Zweifel von Fachpersonen beraten.

Ein oft übersehener Faktor bleibt...

Stress kann zu Übersäuerung führen.
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#10 Stress: Säure durch Daueranspannung

Chronischer Stress aktiviert das Nervensystem und fördert die Bildung von Säureabbauprodukten. Atemtechniken, Pausen im Alltag und bewusste Erholung unterstützen den Körper dabei, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Auch hier gilt: Klein anfangen ist besser, als gar nicht.

Auf welche Lebensmittel kannst du also setzen?

Einige Lebensmittel sollte man so gut man kann weglassen.
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Welche Lebensmittel kannst du austauschen? 

Verzichte (häufiger) auf: 

Schweinefleisch, Weißmehl, Kuhmilch, Wurstwaren, Zucker, Süßstoffe, Fertigprodukte und Fastfood, Soft- und Energydrinks, weißen Reis, Kaffee, Alkohol, fertige Fruchtsäfte

Und ersetze es durch:

Quinoa, Hirse, Amaranth, Buchweizen, Mandel-, Reis-, Hafer- oder Kokosmilch, Zucchinipasta, hochwertige Pflanzenöle wie Leinöl, Olivenöl, Kokosöl, Kräutertees, roher Kakao, Avocado, Kokoszucker, Mandeln, Wasser mit Zitrone, kalt gepresste grüne Säfte oder grüne Smoothies, glutenfreie Haferflocken

Fassen wir einmal die wichtigsten Punkte auf einem Blick zusammen:

Einige Faktoren übersäuern den Körper.
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Diese Faktoren können zur Übersäuerung beitragen:

  • Zu wenig Obst und Gemüse
  • Zu viel rotes Fleisch
  • Zu wenig essen (Diäten)
  • Übertriebener Sport
  • Zu wenig Schlaf
  • Zu wenig Flüssigkeit
  • Alkohol, Koffein, Zucker, Weißmehl
  • Soft- und Energydrinks
  • Medikamente
  • Stress

Du bist nicht allein – kleine Schritte helfen, wieder in Balance zu kommen.

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