Was dir hilft, wenn alles gleichzeitig passiert

Job, Liebe, Geld und Familie? Wenn alles plötzlich gleichzeitig passiert, kann man sich ganz schön verloren fühlen. Wir sagen dir, was hilft.

Wenn plötzlich alles gleichzeitig passiert, kann das wirklich schnell komplett überfordernd sein.
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Job weg. Beziehung kaputt. Streit in der Familie. Konto fast leer. Und dann ruft auch noch jemand an, der was von dir will. Alles kommt auf einmal – und du weißt nicht, wo oben und unten ist. Wenn das Leben gleichzeitig an zehn Stellen brennt, brauchst du keine großen Ratschläge. Du brauchst Halt. In diesem Artikel versuchen wir dir zu zeigen, was hilft, wenn alles gleichzeitig passiert.

Wir beginnen auf der nächsten Seite ...

Wenn alles zu viel wird, solltest du erst einmal runterkommen.
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#1 Stopp – erstmal atmen

Du sitzt da, die Hände zittern. Tränen sind vielleicht schon da, vielleicht werden sie noch zurückgehalten. Dein Herz rast. Was jetzt? Nichts. Erstmal gar nichts. Atme. Setz dich hin, wenn du kannst. Oder lehn dich irgendwo an. Eine Hand auf den Bauch. Spür deine Füße. Du musst jetzt wirklich nichts entscheiden. Nichts regeln. Nur runterkommen. Dein Kopf rennt los, aber dein Körper braucht jetzt etwas anderes: Sicherheit. Hol dich zurück in den Moment. Du bist hier. Du lebst. Das reicht wirklich für jetzt.

Was ist jetzt im Moment wirklich wichtig?

Du musst versuchen, die Dinge zu priorisieren.
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#2 Was brennt am meisten?

Wenn alles auf einmal kracht, ist schnell alles gleich schlimm. Versuch trotzdem zu sortieren: Was muss heute geklärt werden – und was kann warten? Muss das mit dem Job sofort geregelt werden? Oder braucht gerade dein Konto Aufmerksamkeit? Vielleicht auch einfach: essen, duschen, schlafen. Nimm dir einen Zettel. Schreib drei Dinge auf, die heute dran sind. Nur drei. Sonst nichts. Du musst nicht alles gleichzeitig reparieren. Ein Ding nach dem anderen. Und wenn es nur ist: „Ich ruf da morgen an.“

Auch das ist wirklich wichtig ...

Es ist wichtig, sich rechtzeitig eine Pause zu nehmen.
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#3 Du brauchst keine Lösung – du brauchst Pause

In deinem Kopf schreien gerade alle Probleme durcheinander. Wie soll das gehen? Wie soll das reichen? Wie soll das wieder gut werden? Spoiler: Das musst du heute nicht klären. Wirklich nicht. Gerade brauchst du etwas anderes – eine Pause. Mach dir einen Tee. Geh kurz raus. Schau, was um dich herum ruhig ist. Eine Pflanze. Ein Stein. Der Himmel. Auch fünf Minuten können helfen, den Druck rauszunehmen. Du bist kein Roboter. Du darfst durchatmen. Ohne Schuldgefühl.

Hast du schon mit einer Person darüber gesprochen?

Manchmal kann es gut tun, sich bei jemandem zu melden.
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#4 Sag jemandem: „Ich pack’s grad nicht“

Du musst das nicht alleine tragen. Auch wenn es sich so anfühlt. Schreib einer Freundin, einem Freund: „Bei mir ist gerade alles zu viel.“ Sag einfach, wie es wirklich ist. Manchmal reicht schon eine kurze Antwort: „Ich bin da.“ Und wenn du niemanden hast: Ruf bei einer anonymen Hotline an, zum Beispiel die Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 (kostenfrei, rund um die Uhr). Oder schreib es in ein Notizbuch. Hauptsache: raus aus deinem Kopf. Du bist kein Problemfall. Du bist ein Mensch in einer verdammt schwierigen Lage.

Deine Gefühle musst du du unbedingt ernst nehmen ...

Es ist völlig in Ordnung, sich überfordert zu fühlen.
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#5 Deine Gefühle machen Sinn

Du bist wütend, traurig, leer, verzweifelt – alles gleichzeitig? Klingt logisch. Wer mehrere Dinge auf einmal verliert, fühlt natürlich auch mehr als eine Sache. Versuch nicht, das wegzudrücken. Versuch nicht, „vernünftig“ zu sein. Gefühle sind wie Gewitter: laut, wild, aber vorübergehend. Weinen ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist dein System, das versucht, klarzukommen. Lass es zu. Wenn du dich überfordert fühlst – dann bist du überfordert. Punkt. Und das darf sein.

Du solltest auch nicht alleine durch ...

Du solltest durch so eine harte Zeit wirklich nicht alleine durch.
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#6 Kein Mensch schafft das allein

Niemand kommt durch so eine Zeit ohne Hilfe. Du brauchst Unterstützung – finanziell, emotional, organisatorisch. Das ist kein Zeichen von Versagen, sondern von Überleben. Gibt’s eine Anlaufstelle für Krisen in deiner Stadt? Eine psychosoziale Beratung? Auch wenn es Überwindung kostet: Mach einen ersten Schritt. Ruf irgendwo an. Schreib eine Mail. Frag nach Hilfe. Du musst nicht stark sein. Du musst dich retten.

Auch das ist völlig in Ordnung ...

Du darfst in schwierigen Zeiten das tun, was sich für dich richtig anfühlt.
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#7 Du darfst Abstand nehmen

Wenn du mitten im Chaos steckst, musst du nicht noch für alle anderen da sein. Kein Kontakt zum Ex? Pause von deiner Familie? Handy aus? Alles erlaubt. Deine Energie reicht gerade kaum für dich selbst. Du musst nicht erklären, warum du nicht zurückschreibst. Du musst nicht „funktionieren“. Wer dich liebt, wird das verstehen. Und wer nicht – zeigt dir gerade, worauf du dich verlassen kannst. Halte den Kreis klein. Du brauchst Ruhe, nicht noch mehr Lärm.

Vielleicht schaffst du das ja ...

Kleine Routinen können dir helfen, nicht den Kopf zu verlieren.
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#8 Kleine Struktur gibt Stabilität

Du musst nicht alles planen. Aber ein bisschen hilft: Aufstehen um 9. Einmal am Tag rausgehen. Eine Mahlzeit am Tisch essen. Eine Sache aufräumen. Ein fester Punkt am Tag kann mehr Halt geben als du denkst. Auch wenn es nur „Duschen und frische Klamotten“ ist. Dein Alltag ist gerade instabil – dein Körper merkt das. Gib ihm kleine Rituale. Sie sagen dir: Ich bin noch da. Ich kümmere mich.

Was kann sonst konkret helfen?

Was kannst du tun, um dir selbst zu helfen?
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#9 Was dir jetzt konkret helfen kann

Der Kopf rattert, der Druck steigt – und alles fühlt sich gleich schlimm an. Jetzt helfen praktische Schritte. Öffne beispielsweise dein Konto, falls du Geldprobleme haben solltest: Wie viel hast du wirklich? Mach eine Liste: Wer könnte dich unterstützen – mit Geld, Zeit, Zuhören? Gibt es Fristen, die du im Blick behalten musst? Räume dir zwei Stunden frei, um einen Überblick zu bekommen – mit Musik, Kaffee, und möglichst wenig Ablenkung. Denk nicht an die ganze Woche. Nur an heute. Und fang klein an: eine Mail, ein Anruf, ein Formular. Es geht nicht um „alles schaffen“. Es geht darum, wieder einen Zipfel Kontrolle zu finden.

Wenn es doch wieder kippen sollte ...

Such dir dringend Hilfe, wenn du nicht mehr richtig klarkommst.
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#10 Wenn du merkst, es kippt

Vielleicht schläfst du kaum noch. Du hast keinen Hunger, weinst oft oder fühlst einfach nichts mehr. Dann ist das nicht „nur Stress“. Das ist dein Körper, der dich warnt. Sprich mit deinem Hausarzt oder deiner Ärztin. Sag, dass du so nicht weitermachen kannst. Lass dich krankschreiben. Hol dir Ruhe. Es gibt gute Beratungsstellen, Online-Angebote und auch kurzfristige Notfalltermine. Du bist nicht zu empfindlich. Du bist erschöpft. Und du musst das nicht aushalten. Hilfe holen heißt: Du nimmst dich ernst.

Auch wenn es gerade aussichtslos wirkt: Es bleibt nicht so. Kein Gefühl, kein Zustand ist für immer. Heute brauchst du nur einen Schritt – und der darf klein sein. 

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