Jimi Blue Ochsenknecht vor Gericht: Das ist über die Betrugsvorwürfe bekannt
Als Kinderdarsteller wurden Jimi Blue Ochsenknecht berühmt. Doch nach Schulden muss sich der Schauspieler vor Gericht verantworten. Wie lauten die Vorwürfe?

Jimi Blue Ochsenknecht wurde durch „Die Wilden Kerle“ im Jahr 2003 zum Kinderstar. Als Rapper, DJ und Schauspieler blieb er über die Jahre in verschiedenen TV-Formaten präsent. 2025 folgte dann der Tiefpunkt: Der Promispross wird am Hamburger Flughafen festgenommen, um nach Österreich ausgeliefert zu werden. Schnell standen schwere Vorwürfe gegen den 33-Jährigen im Raum.
Was dahinter steckt, siehst du auf den nächsten Seiten:

Jimi Blue Ochsenknecht wird der Prozess gemacht: So hoch könnte die Strafe ausfallen
Für Jimi Blue Ochsenknecht wird es ernst: Am 22. August muss sich der 33-Jährige vor dem Landgericht Innsbruck „wegen schweren Betrugs“ verantworten. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, wurde ein beschleunigtes Verfahren angesetzt, für das lediglich eine Stunde Verhandlungszeit vorgesehen ist. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Geldstrafe – theoretisch aber auch eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Bis zur Verhandlung hält er sich bei seiner Schwester Cheyenne auf, die mit ihrem Ehemann Nino und den beiden gemeinsamen Kindern auf einem Bauernhof in der Steiermark lebt, südlich von Graz.
Im Rahmen der ersten richterlichen Vernehmung soll Ochsenknecht laut Angaben der Staatsanwaltschaft erklärt haben, dass er die Verantwortung für die Angelegenheit übernehme und den Vorwurf nicht bestreite. Zu den Details des Tatverdachts äußerte er sich darüber hinaus nicht und berief sich auf sein Aussageverweigerungsrecht.
In einer Instagram-Story spricht Jimi Blue offen über die Geschehnisse:

Jimi Blue Ochsenknecht kritisiert Hygiene in deutschen Gefängnissen
Nach seiner Festnahme im Juni 2025 musste Jimi Blue Ochsenknecht drei Wochen in Untersuchungshaft verbringen. Anfang August desselben Jahres sprach er dann erstmals ausführlicher über seine Zeit hinter Gittern. In einer Instagram-Story beantwortete der Schauspieler und Musiker verschiedene Fragen seiner Follower*innen – darunter auch Fragen über seine Haft. Eine Person erkundigte sich nach dem Essen und der Hygiene in den Gefängnissen: „Ich war in sieben Stück. In Hannover und München war die Hygiene so gut wie gar nicht vorhanden und das Essen war leider nicht so“, kritisiert der 33-Jährige. „Die anderen waren tatsächlich ok.“ Er sprach auch darüber, wie es im derzeit gehe: „Ist okay. Ich freue mich darauf, es hoffentlich bald hinter mir lassen zu können.“ Auf die wohl entscheidende Frage, warum er die Hotelrechnung nicht beglichen habe – was schließlich zu seiner Festnahme führte – antwortete er offen: „Hätte ich gewusst, wie weit es schon ist, hätte ich es niemals so weit kommen lassen.“
Auf die Vorwürfe des Kinderstars reagiert dann die JVA:

JVA Stadelheim wehrt sich gegen Vorwürfe von Jimi Blue Ochsenknecht
Nachdem Jimi Blue Ochsenknecht seinen Aufenthalt in der Justizvollzugsanstalt nicht gerade in positivem Licht dargestellt hatte, meldet sich wenig später die JVA Stadelheim zu Wort. Der frühere Kinderstar hatte vor allem deutliche Kritik an den Bedingungen in dieser Einrichtung geäußert. Die Anstaltsleitung weist diese Vorwürfe jedoch zurück. Auf Nachfrage von t-online erklärte sie, dass „besonders auf Hygiene und Sauberkeit geachtet“ werde. Die Zellen würden vor jeder neuen Belegung fachgerecht gereinigt, zudem arbeite man mit einer externen Hygienefachkraft zusammen. Zu den konkreten Erlebnissen Ochsenknechts wollte sich die Anstalt jedoch nicht äußern. Mit Verweis auf den Schutz persönlicher Daten hieß es: „Wir bitten um Verständnis, dass Auskünfte zu bestimmten Personen aus Gründen des Persönlichkeits- und Datenschutzes nicht erteilt werden können.“
Auch auf die von Ochsenknecht geäußerte Kritik am Essen reagierte die JVA. Die Auswahl und Zubereitung der Mahlzeiten entspreche „anerkannten ernährungswissenschaftlichen Grundsätzen“. Die Speisepläne würden laut Anstaltsleitung unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erstellt. Darüber hinaus gebe es sowohl vegetarische Gerichte als auch medizinisch notwendige Kostformen.
Die Vorwürfe gegen den Kinderstar werden wohl auch in der Serie thematisiert:

„Diese Ochsenknechts“: Neue Folgen thematisieren Jimi Blues Verhaftung
Jimi Blue Ochsenknecht geriet Mitte des Jahres wegen seiner Festnahme und Auslieferung nach Österreich in die Schlagzeilen – dann wurden diese Ereignisse auch in der Reality-Doku „Diese Ochsenknechts“ thematisiert. Sky Deutschland verspricht emotionale Einblicke in das turbulente Leben der prominenten Familie im Jahr 2025: „Die Familie steht in dieser Staffel besonders eng zusammen, während sich unter anderem Jimi Blue einer der schwierigsten Situationen seines Lebens stellen muss.“ Neben Jimi Blue, der offen über seine Zeit in Haft spricht, kommen auch Mutter Natascha und Schwester Cheyenne ausführlich zu Wort: Die neuen Folgen zeigen, wie die Familie mit der Situation zurecht kommt. Die Ausstrahlung von Part II der vierten Staffel startet am 16. September auf Sky und WOW. Lineare TV-Zuschauer können die neuen Episoden dienstags um 20.15 Uhr auf Sky One verfolgen.
Was genau führte eigentlich zu Jimi Blues Verhaftung im Juni 2025?

Juli 2025: Jimi Blue Ochsenknecht wird am Hamburger Flughafen festgenommen
Am 25. Juni 2025 wurde Ochsenknecht am Flughafen Hamburg festgenommen, wie die DPA berichtete und von Ochsenknechts Anwalt bestätigt wurde (u.a. berichtete darüber der „Tagesspiegel“). Grund war ein Europäischer Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen schweren Betrugs: Eine Hotelrechnung aus dem Jahr 2021 in Höhe von rund 14.000 € soll er trotz mehrfacher Mahnungen und eines Gerichtsverfahrens über Jahre hinweg nicht bezahlt haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, eine falsche Adresse in Italien angegeben zu haben.
Am 16. Juli 2025 wurde er nach Österreich überstellt und in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert. Die Rechnung für die damalige Geburtstagsfeier hatte inzwischen seine Ex-Partnerin Yeliz Koç übernommen. Am Folgetag ordnete das Gericht Untersuchungshaft an. Nach Zahlung einer Kaution von 15.000 € kam Ochsenknecht unter Auflagen frei. Bis zum Ende des Verfahrens darf er Österreich nicht verlassen und muss seinen Reisepass bei Gericht hinterlegen.
Viele wundern sich, warum Ochsenknecht wegen einer nun bezahlten Rechnung dennoch so lange festgehalten werden konnte. Recherchen vom Spiegel zeigen jedoch, dass der Fall nur ein Baustein einer Kette von mehreren Vorfällen zu sein scheint:
Vorwürfe nach Recherche: Ist Jimi Blue Ochsenknecht ein Betrüger?
Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel recherchierte nach der Festnahme von Ochsenknecht und veröffentlichte im Juli 2025, dass es bei den Vorwürfen gegen den Schauspieler offenbar um mehr als nur die einzelne, nicht gezahlte Hotelrechnung handele. Viel mehr gebe es Hinweise darauf, dass Ochsenknecht immer wieder Leistungen in Anspruch nahm, aber offenbar nicht plane, diese zu bezahlen und außerdem außer Stande sei, die Rechnungen überhaupt begleichen zu können. In diesem Rahmen sei die sagenumwobene Hotelrechnung nur ein Baustein für eine Wand aus Beweisen, mit der die Staatsanwaltschaft in Österreich vorsätzlichen Betrug nachweisen wolle. Der Vorwurf, der sich aus den Recherchen ergebe: Er wolle mit Luxus auf Instagram protzen, aber dafür nicht bezahlen. Symbolisch dafür stehe das Tattoo auf dem Rücken: „In geschwungenen Buchstaben steht unterhalb seines Nackens: ‚Stuntin’ Like My Daddy‘. Es ist der Titel eines Hip-Hop-Songs von Birdman und Lil Wayne, übersetzt: ‚Prahlen wie mein Papa‘.“ Jimi Blue Ochsenknecht bestreitet den Vorwurf des Betrugs. Es gilt, bis zu einer Verurteilung, die Unschuldsvermutung.
Doch welche Vorwürfe gibt es noch gegen den Schauspieler?
„Ein Faible für teure Sachen“: Recherchen offenbaren Luxusleben von Jimi Blue Ochsenknecht
In der TV-Show „Villa der Versuchung“ beichtete Jimi Blue Ochsenknecht 250.000 Euro Schulden gehabt zu haben. Er habe eben „ein Faible für teure Sachen“. Der Spiegel sammelte Vorwürfe, die nahelegen, dass der Ex-Kinderstar in seinem Umfeld den Ruf habe, teure Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, ohne die Rechnungen begleichen zu können – oder zu wollen. Ein Vermieter von Sportwagen in Nordrhein-Westfalen sagt über den Schauspieler: „Mit dem würde ich nie wieder Geschäfte machen.“ Er habe Ochsenknecht mal einen Audi vermietet. Die Anzahlung habe dieser überwiesen, sei quer durch Deutschland gefahren, dann den Wagen ohne Absprache am Flughafen Köln/Bonn abgestellt, die Autoschlüssel auf einen Reifen gelegt und sei nach Spanien gereist. Auf der Gesamtrechnung von 2500 Euro sei der Vermieter zunächst sitzen geblieben. Er habe beim Umfeld von Ochsenknecht „Druck gemacht“, bis dieser immerhin 1800 Euro gezahlt habe. Der Vermieter akzeptierte, dass er auf den übrigen Kosten sitzen blieb, und sagt: „Das war eine Masche, Jimi hatte nie vor zu bezahlen.“ Der Hotelchef, dem durch Yeliz Yeliz Koç die Rechnung im Juli 2025 beglichen wurde, sagte im Interview mit dem Spiegel, er habe sich vom Auftreten des jungen Mannes blenden lassen: „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Jimi nicht zahlt.“
Das Magazin sammelte weitere Vorfälle, die für planmäßigen Betrug sprechen könnten:
Tanken ohne Zahlen: Weitere Vorwürfe gegen Jimi Blue Ochsenknecht aufgedeckt
Der Spiegel berichtet weiter: Im Januar 2023 soll Jimi Blue Ochsenknecht mit einem Auto an einer Tankstelle in Thüringen Sprit für 116 Euro getankt haben, ohne zu bezahlen. Überwachungskameras hielten den Vorfall fest. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren ein, doch das Amtsgericht stellte dies wieder ein: Eine von Ochsenknecht angeblich benutzte Tank-App habe nach dessen Aussage nicht funktioniert. Das Gericht glaubte der Aussage. 2024 fahndete die Staatsanwaltschaft Hannover nach Ochsenknecht wegen des Vorwurfs der Werbung für unerlaubtes Glücksspiel, nachdem dieser auf Instagram ein Onlinecasino auf Curaçao und einen maltesischen Sportwettenanbieter beworben hatte, die in Deutschland keine Zulassung hatten. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren vorläufig ein, weil man „keine ladungsfähige Anschrift“ hatte ermitteln können. Der Anwalt von Jimi Blue Ochsenknecht wird zitiert, dass er sich zu den meisten Vorwürfen gegen seinen Mandanten nicht einlassen könne.
Auch beruflich und privat wird ihm finanzielle Unzuverlässigkeit vorgeworfen:

Pleite und Schulden: Es gab schon früher Vorwürfe gegen Jimi Blue Ochsenknecht
Ochsenknecht machte bereits als Unternehmer Schulden. 2019 ging er mit einem Start-up für Kosmetikprodukte online, doch weil ein Investor absprang, scheiterte das Projekt. 2020 gab es erste Berichte über offene Rechnungen, die er nicht gezahlt habe. Ein ehemaliger Freund, der im Interview mit dem Spiegel anonym bleiben will, wirft Jimi vor, ein geliehenes Auto in Berlin-Kreuzberg abgestellt zu haben. Ein Fenster soll eingeschlagen worden sein, wovon der Sänger seinem Kumpel zunächst nicht erzählt habe. Dieser behauptet, es habe wochenlang in das Auto hineingeregnet. Er habe am Ende rund 12.000 Euro für die Reparatur des Wagens bezahlt. Geld, das er von Ochsenknecht gern zurückbekommen hätte, zumindest teilweise. Das Landgericht Berlin bestätigt, dass es ein entsprechendes Verfahren gab. Es sei durch einen Vergleich beendet worden. All diese Details sind laut dem Nachrichtenmagazin hinweise dafür, dass es sich nicht nur um offene Rechnungen, sondern planmäßiges Betrügen handle.
Das Fazit ist knallhart und auch Jimi äußert sich nach seiner Haftentlassung:

Jimi Blue Ochsenknecht meldet sich nach Haftentlassung zurück
Der Spiegel fasst am Ende der Recherche zusammen: „Jimi Blue Ochsenknecht ist kein Meisterdieb, keiner, der das ganz große Ding drehen wollte. Er ist wahrscheinlich eher ein Halunke, der bei vielen Gelegenheiten probierte, seinen Namen zu seinem Vorteil zu nutzen. Einer, der wohl glaubte, so bekannt zu sein, dass Hotelchefs, Lokalbesitzer und Behörden bei ihm zwei Augen zudrücken.“
Jimi Blue äußert sich, nachdem er bis zur Verhandlung auf Kaution entlassen wurde, auf Instagram am 17. Juli: „Ich stehe voll und ganz zu dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Es hätte nicht so weit kommen müssen, dafür bin ich allein verantwortlich.“ Einige Magazine hätten angeblich falsch berichtet und müssten diese Berichterstattung nun zurück- und aus dem Handel nehmen. Die Recherche im Spiegel ist allerdings weiterhin käuflich verfügbar und gehört demnach nicht zu den erwähnten Medien (Stand 18.07.2025). Welche Anschuldigen Ochsenknecht damit genau meint, bleibt fraglich.
Bisher bleiben folgende Fragen offen: Warum wurde der Star auf Kaution freigelassen? Besteht nun keine Fluchtgefahr mehr? Bei welcher Meldeadresse kommt er unter?
Wie reagierte Yeliz auf die Freilassung?

So reagiert Yeliz Koç auf Jimi Blue Ochsenknechts Freilassung
Yeliz Koç hatte die gemeinsame Tochter Snow lange allein betreut. Seit 2024 soll sich der Schauspieler aber ebenfalls wieder um das Mädchen kümmern. Auf die Frage eines Fans, ob sie happy sei, dass der Vater ihrer Tochter Snow wieder frei sei, schrieb sie bei Instagram in einer Story: „Ja, natürlich! Das wurde auch mal Zeit.“ Das das Verhältnis der beiden nach der Entfremdung wieder besser sein sollte, wurde deutlich, als Jimi sich bei Yeliz für die Zahlung einer offenen Rechnung bedankte: „Du warst die einzige Person, die mir keine Vorwürfe gemacht hat und mir einfach geholfen hat, obwohl du tausend Gründe hättest, dies nicht zu tun.“ Er sei ihr für alles unendlich dankbar und könne sich keine bessere Mutter für Snow vorstellen.