Das hier sind die häufigsten Nachnamen Deutschlands
Die Top 10
Es gibt Familiennamen, denen man immer wieder begegnet und die wie Sand am Meer vorzukommen scheinen: Müller, Meyer, Fischer, Schulze - so das Klischee.
Dank des Digitalen Familienwörterbuchs Deutschlands konnte nun ein eindeutiges Ranking erstellt werden, das die häufigsten Nachnamen auflistet. Grundlage dafür waren die Telefonanschlüsse, die 2017 in Deutschland vergeben wurden.
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Platz 10: Hoffmann
Der Nachname "Hoffmann" gehört wenig verwunderlich zu den häufigsten in Deutschland. Ursprünglich geht er unter anderem auf das Wort "Hofmann" zurück und bezeichnete Bauern, die ihrem Grundherren verpflichtet waren. In Schlesien war es sogar der häufigste Berufsname. Seinen prominentesten Vertreter hat der Name wohl mit dem deutschen Autor E.T.A. Hoffmann. 71.440 Anschlüsse gibt es in Deutschland unter diesem Namen.
Platz 9: Schulz
Der Nachname "Schulz" wird fast immer genannt, wenn man einen beliebigen nennen soll. Mit 73.736 Anschlüssen unter diesem Namen schafft er es auf den neunten Platz des Rankings. Der Name geht auf das Amt des Schultheiß zurück; das waren Beamte im Mittelalter, die Schulden für die jeweiligen Herrscher eintrieben.
Platz 8: Becker
Mit 74.009 Anschlüssen unter dem Namen "Becker" schlägt dieser den vorherigen Platz in seiner Häufigkeit unter den deutschen Familiennamen nur knapp. Es dürfte die wenigsten überraschen, dass der Name auf den Beruf des Bäckers zurückgeht. Allerdings: Wessen Familie aus Norddeutschland kommt, muss nicht unbedingt auf eine Bäckertradition zurückblicken - dort kann es auch gereicht haben, dass die Vorfahren an einem Bach gelebt haben, um den Namen zu erhalten.
Platz 7: Wagner
79.732 Anschlüsse sind in Deutschland unter dem Namen "Wagner" gemeldet, womit dieser einen soliden achten Platz der häufigsten Nachnamen belegt. Berühmt ist der Name natürlich - neben der Pizza - wegen des Komponisten Richard Wagner. Seine Ursprünge findet der Familienname allerdings im Beruf des Wagenmachers, der eben auch Wagner genannt wurde.
Platz 6: Meyer
So häufig, wie er als Klischee-Nachname für Deutsche verwendet wird, kommt er dann doch nicht vor: 83.586 Anschlüsse sind unter dem Namen "Meyer" gemeldet, wodurch dieser auf den sechsten Platz rutscht. Er geht auf einen Beruf zurück, den es nachweislich bereits seit 1290 gibt: Den des Verwalters.
Platz 5: Weber
Je höher wir im Ranking kommen, desto offensichtlicher die Bedeutung des Namens. In Deutschland gibt es rund 86.061 Menschen, die Vorfahren haben, die als Tuchmacher (Weber) ihr Geld verdienten. Vor der Erfindung des Webstuhls war das alles andere als ein einfacher Beruf: Nicht nur, dass man oft in feuchter Umgebung arbeitete - die gesellschaftliche Stellung war auch eher gering.
Platz 4: Fischer
Beeindruckende 97.658 Anschlüsse gibt es in Deutschland unter dem Namen "Fischer". Zur Herkunft muss man nicht viele Worte verlieren: Er geht auf den gleichnamigen Beruf zurück. Interessant ist, dass es sich weltweit um einen der häufigsten - oft jeweils an die Landessprache angepassten - Namen handelt. Fischer wurden eben überall gebraucht.
Platz 3: Schneider
Unter dem Namen "Schneider" gibt es 115.749 gemeldete Telefonanschlüsse in Deutschland, was einen deutlichen Abstand zu Platz vier bedeutet. Natürlich geht der Name zum Teil auf den Beruf des Schneiders zurück, allerdings nicht nur. Auch Brettschneider sowie Röder, also Holzfäller, wurden oft "Schneider" genannt. Ausschlaggebend war also wohl nicht ein spezieller Beruf, sondern eine Tätigkeit, die in vielen Berufen eine Rolle spielte.
Platz 2: Schmidt
Fast jeder hat in seinem Freundeskreis jemanden, der "Schmidt" mit Nachnamen heißt. Bei 190.584 Anschlüssen unter diesem Namen ist das auch kein Wunder. Der Name geht auf den Beruf des Schmieds zurück - und den gab es in Deutschland in fast jedem Dorf. Kein Wunder also, dass "Schmidt" mit all seinen Varianten so verbreitet ist.
Platz 1: Müller
Überraschung: Mit 256.003 Anschlüssen in Deutschland ist "Müller" der häufigste Familienname in Deutschland. Wenn man bedenkt, dass es sich nur um die jeweiligen Telefonanschlüsse handelt, kann man erahnen, wie häufig der Name wirklich verbreitet ist. Und auch das hat quasi berufliche Gründe: Alle Dörfer hatten mindestens eine Mühle - und damit auch mindestens einen Müller.