6 Stufen der Depression

In Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an einer Depression.

Die Krankheit bleibt dennoch meist sehr lange verborgen, da nur die wenigsten bereit sind, darüber zu reden und es besonders vielen schwerfällt, sich einzugestehen, betroffen zu sein. Doch nun haben Psychologen sechs auffällige Verhaltensmerkmale ausgearbeitet, um es den Angehörigen und Ärzten leichter zu machen, Depressionen zu erkennen.

Das sind die 6 Stufen der Depression:

Studie des Rheingold Instituts in Köln

Für die Studie im Auftrag von Pascoe Naturmedizin wurden insgesamt 80 Betroffene (40 Männer und 40 Frauen) im Alter zwischen 20 und 60 Jahren befragt. Alle Patienten berichteten übereinstimmend von dem Gefühl einer unendlichen Traurigkeit. Zudem haben sie sich im Alltag oftmals überfordert gefühlt.

Innerhalb der Studie wurden zusätzlich 22 Psychologen, zehn Apotheker und acht Assistenten befragt, welche Merkmale ihnen im Umgang mit Menschen mit Depressionen auffällt.

So konnten die Forscher die 6 Stufen einer Depression entwickeln.

1. Perfektionismus

Depressionen hängen oftmals mit einem erhöhten Anspruch nach Perfektion und hohen Ansprüchen an sich selbst zusammen. Psychologen sehen darin unsere Leistungsgesellschaft gespiegelt. Den meisten ist es besonders wichtig, im Alltag und im Beruf perfekt zu sein. Nicht selten scheitern die Betroffenen daran, da es schlichtweg nicht möglich ist, in jedem Lebensbereich „perfekt“ zu sein.

2. Rückschlag

Wenn etwas nicht so ganz funktioniert, wie derjenige es sich ausgemalt hat, wird es nicht als kleiner Rückschlag, sondern meist als allumfassende Niederlage wahrgenommen. Das kann bereits bei kleinsten Erlebnissen der Fall sein. Sei es zum Beispiel, dass man beim Einkaufen das falsche Produkt kauft oder auf der Arbeit ein falsches Dokument kopiert. Bereits kleinste Faktoren können eine depressive Phase auslösen.  

3. Stillstand

Ein Mensch mit einem gesunden Gemütszustand wird sich über kleine Fehler zwar ärgern, doch diese sind bereits nach kurzer Zeit vergessen. Doch bei Menschen mit depressiven Verstimmungen, sieht das anders aus. Bei ihnen setzt eine Art Stillstand ein. Denn es kommt nicht der Gedanke, dass ein Fehler durchaus passieren kann und dass sie es beim nächsten Mal besser machen. Vielmehr nehmen sie diese Einschränkung als unveränderbar an.

4. Gleichgültigkeit

Die nächste Phase zeichnet sich dadurch aus, dass gegenüber alltäglichen Pflichten, Aufgaben und Beziehungen die absolute Gleichgültigkeit eintritt. Es werden keine Prioritäten mehr gesetzt, denn die Betroffenen können nicht mehr unterscheiden, was Vorrang hat. In dieser Phase herrscht starke mentale Aktivität, wobei die Gedanken nur um die eigene Person kreisen. Die Außenwelt bleibt dabei außen vor.  

5. Unruhe

In dieser Stufe schmoren die Patienten quasi in ihrem eigenen Saft. Von Angehörigen bekommen sie Dinge gesagt wie „reiß dich mal zusammen“ oder „gib dir endlich mal einen Ruck“. Doch diese Empfehlungen werden stur überhört. Patienten nehmen diesen Zustand nämlich nicht als Rückzug wahr, vielmehr kommen sie äußerlich zur Ruhe. Doch innerlich brodelt es! Sie sind in ihren Gedankenkreisen gefangen. Die Phase wird begleitet von Schlaflosigkeit und innerer Unruhe.

6. Suche nach Hilfe

In dieser Phase wird ein Zustand „resignativ verbitterter Symptombehandlung“ erreicht. Das bedeutet, die Patienten sind auf der Suche nach Medikamenten, die Symptome wie Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen lindern. Bis ein Arzt oder Psychologe aufgesucht wird vergehen jedoch Jahre. Vielmehr ist es den Betroffenen wichtig, Krankheitssymptome runterzudimmen und unter Kontrolle zu bringen, sodass sie weiterhin funktionieren.