Micro-Cheating: Bist du betroffen?

Was ist der Unterschied zwischen „Micro-Cheating“ und einem Seitensprung? Die Grenzen verschwimmen oft – wir verraten dir, ob du betroffen bist

Eine Frau grübelt darüber, ob ihr Freund ein „Micro-Cheater“ ist.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Du kommst nach Hause und dein Partner sitzt an seinem Laptop - anstatt dich aber freudestrahlend zu begrüßen, schließt er ganz unauffällig sein Browser-Fenster. Was war das? Verheimlicht er dir etwas? Panisch überlegst du, ob du nicht auch noch seine Whatsapp-Nachrichten kontrollieren solltest - sicher ist schließlich sicher. In so einer Situation steht der Begriff Micro-Cheating im Raum. Was er bedeutet und ob du betroffen bist, erfährst du auf den folgenden Seiten.

Zwei Kollegen flirten miteinander – ist das schon ein Betrug des Partners?
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Manchmal ertappst du dich selbst dabei

Hast du mit deinem Arbeitskollegen letzte Woche vielleicht doch ein wenig zu viel geflirtet? Irgendwie entwickelt sich das in eine Richtung, die du so nicht angestrebt hast. Das gibt dir natürlich kein gutes Gefühl ... aber vielleicht siehst du die Sache auch einfach zu streng.

Doch wo fängt Fremdgehen überhaupt an? Es ist Definitionssache...

Eine Frau ist im Internet auf der Suche nach einer neuen Bekanntschaft – erstmal ist alles ganz harmlos.
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Micro-Cheating: Was ist das?

Der Begriff wurde zwar noch nicht vor allzu langer Zeit geprägt, aber das Phänomen an sich ist nicht neu, sondern erlebt dank Tinder & Co. einen neuen Aufschwung. Die Dating-Apps fördern genau das, wovor sich viele Paare fürchten. In manchen Fällen betrügen Männer ihre Frauen z. B., obwohl sie sie immer noch lieben. Aber Social-Media bietet nun mal ein völlig neues Spektrum an Fremdgeh-Möglichkeiten. Aber woher kommt der Begriff eigentlich?

In einer Beziehung geht häufig jemand fremd, auch wenn es nur ein "kleiner Seitensprung" ist.
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Sind wir alle Micro-Cheater?

Die australische Paartherapeutin Melanie Schilling entwickelte den Terminus Micro-Cheating - übersetzt bedeutet es ungefähr das: Mini-Fremdgehen oder kleine Seitensprünge. Hört sich natürlich zunächst nicht toll an, aber der ein oder andere wird das von uns schon selbst gemacht haben - vielleicht auch eher unbewusst, man weiß es nicht. 

Ein Paar ist am Ende ihrer Beziehung, weil durch Betrug kein Vertrauen mehr herrscht.
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Bei Mini-Seitensprüngen verschwimmen die Grenzen

Es ist keine spezielle Form des Fremdgehens, sondern eine Grauzone, die sich noch jeder schönreden kann. Schließlich zerstört ein harmloser Flirt ja nicht gleich die Beziehung, oder? Und aufkommende Schuldgefühle sind völlig unbegründet, da man seinen Partner ja nicht betrogen hat - zumindest nicht direkt. Aber viele vergessen, dass Micro-Cheating nicht immer nur auf körperlicher, sondern auf ...

Eine Frau chattet mit jemandem und wird dadurch zur Mini-Fremdgeherin.
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... der virtuellen Schiene abläuft. Aus diesem Grund wird es auch mit einem emotionalen Betrug verglichen, da der Betrug weniger greifbar ist – und das Verhalten nicht allzu schnell als „falsch“ abgestempelt wird. Denn beim Micro-Cheating geht es um subtile Dinge und nicht gleich um einen körperlichen Austausch. Wenn es aber zum Seitensprung kommt, haben Männer unterschiedliche Gründe dafür – es gibt nicht den einen Beweggrund.

Aber bist du vom Micro-Cheating betroffen?

Ein Paar, das sich streitet, weil der Freund Angst hat, betrogen zu werden.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Micro-Cheating: Bist du betroffen?

Die Anzeichen können von Beziehung zu Beziehung variieren, dennoch gibt es einige Verhaltensweisen, an denen du Micro-Cheating erkennen kannst:

1) Wenn du den Namen eines Freundes oder Arbeitskollegen oder einer anderen männlichen Person unter falschem Namen abspeicherst.

2) Wenn du Nachrichten löscht, sodass dein Freund diese nicht sieht.

Und es geht noch weiter...

Das Pärchen ist sich uneinig darüber, wann Fremdgehen anfängt.
Quelle: IMAGO / agefotostock

3) Wenn du lügst, mit wem du dich nach der Arbeit noch triffst.

4) Wenn du anderen Menschen deinen Beziehungsstatus verschweigst.

5) Wenn du weiterhin auf einer Dating-Plattform angemeldet bist – aber dein Partner überhaupt nicht darüber informiert ist.

6) Wenn du mit jemand anderem intime Nachrichten austauscht.

Demnach unterliegt Micro-Cheating eher der Geheimhaltung; nicht unbedingt dem eigentlichen Betrug. Aber was ist das Fatale daran?

Eine Frau, die micro-cheatet, läuft Gefahr, ihren Partner letztendlich doch zu betrügen.
Quelle: IMAGO / Westend61

Die Gefahren von Micro-Cheating

Je mehr du dich von deinem Partner emotional entfernst, weil du mit einem anderen Mann schreibst, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass du am Ende doch einen Seitensprung hast – den du dann definitiv nicht mehr schönreden kannst. Damit zerstörst du nicht nur das Vertrauen, sondern auch eure gemeinsame Liebe, die ihr euch hart erarbeitet habt.

Aber was kannst du dagegen tun?

Nach Micro-Cheating kann das Paar wieder glücklich werden.
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Das kannst du gegen „Mini-Seitensprünge“ tun

Da es keine allgemeingültige Definition gibt, hängt die Einordnung immer von der jeweiligen Beziehung ab – wichtig ist, dass du offen das Gespräch zu deinem Partner suchst und ihr euch gegenseitig eure persönlichen Grenzen aufzeigt. Ab wann stört dich welches Verhalten? Ab wann fühlt es sich wie ein Betrug an? Nur durch Ehrlichkeit und Kommunikation könnt ihr dieses Muster durchbrechen.

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