Auch Erwachsene können von ADHS betroffen sein

Hier erfahrt ihr, was das für Betroffene bedeutet

Auch Erwachsene können mit ADHS diagnostiziert werden.
Quelle: IMAGO / Westend61

Dass die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, gemeinhin mit "ADHS" abgekürzt, eine ernstzunehmende Krankheit bei Kindern ist, ist mittlerweile zum Glück in den meisten Köpfen angekommen. Dass aber auch Erwachsene betroffen sein können, ist vielen noch unbekannt. Dabei kann die Krankheit auch für sie eine starke Einschränkung der Lebensqualität bedeuten - und sogar zu weiteren psychischen Krankheiten führen. 

Aber viele Erwachsene, die betroffen sind, wissen gar nichts - denn die meisten haben ADHS lediglich als Kinderkrankheit auf dem Schirm.

Woran Erwachsene aber erkennen können, ob sie darunter leiden und was dann getan werden kann, lest ihr auf den folgenden Seiten.

Fehldiagnostiziert werden kann zu Depressionen oder Angststörungen führen.
Quelle: IMAGO / Elmar Gubisch

Wer denkt, ADHS bei Erwachsenen sei nur eine Randerscheinung, hat weit gefehlt: Schätzungen zufolge sind rund zwei Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Die Betroffenen haben oft selbst keine Ahnung davon, aber ihr Alltag kann deutlich eingeschränkt sein. Starke und häufige Unkonzentriertheit, organisatorisches Chaos sowie unkontrollierte Reaktionen können dabei Merkmale sein.

Aber auch psychische Erkrankungen können die Folge sein: Depressionen und Angststörungen plagen die Betroffenen häufig. Daher ist die Diagnose auch oft nur schwer von diesen abzugrenzen. Allerdings gilt es mittlerweile als erwiesen, dass die meisten, die im Kindesalter bereits unter ADHS litten, auch als Erwachsene noch mit der Krankheit zu kämpfen haben. 

Was du tun kannst, wenn du denkst, betroffen zu sein, liest du auf der nächsten Seite.

Auch Erwachsene können von ADHS betroffen sein
Quelle: Pexels

Wer den Verdacht hat, an ADHS leiden zu können, sollte unbedingt mit seinem Arzt darüber sprechen und die Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nur dann kann überhaupt eine Therapie gestartet werden, die den Betroffenen in einen normalen Alltag hilft. Dazu gehört dann neben einer psychologischen Betreuung ein strukturierter Alltag sowie Verhaltenstraining zur Stresskontrolle. Auch die Angehörigen werden in der Therapie miteinbezogen und lernen, dem Betroffenen zu helfen, den Alltag zu meistern.

Ob auch medikamentös gegen die Krankheit vorgegangen werden kann und wie empfehlenswert das wirklich ist, liest du auf der nächsten Seite.

Auch Erwachsene können von ADHS betroffen sein
Quelle: Pexels

Auch medikamentös kann die Krankheit eingedämmt werden - allerdings gilt dies nur als letzte Option, nachdem eine Verhaltenstherapie nicht funktioniert hat. Mittlerweile steht mit Methylphenidat (MPH) ein wirksamer und sehr gut untersuchter Wirkstoff zur Verfügung. Das Medikament steigert das Konzentrationsvermögen der Betroffenen, ohne dabei süchtig zu machen. Leider kann es zu Nebenwirkungen wie Appetitmangel und Schlafproblemen kommen.

Kein Betroffener sollte jemals Angst, geschweige denn Scham, vor dem Gang zum Arzt haben. Ein neues Lebensgefühl und viel höhere Lebensqualität können das Resultat sein.