Wenn du das fühlst, hast du Angst vor Liebe

Und das kannst du dagegen tun:

Wenn du das fühlst, hast du Angst vor Liebe
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Von Anfang an werden wir quasi darauf trainiert, uns einen Partner zu suchen, zu heiraten und Kinder zu kriegen - so lautet jedenfalls der 08/15-Plan. Aber irgendwie fühlst du dich in keiner Beziehung so richtig wohl. Bisher hast du immer vermutet, dass dein Partner einfach nicht "der Richtige" war - aber liegt es vielleicht eher daran, dass du Angst vor der Liebe hast?

Was kitschig klingt, ist leider für viele Menschen die traurige Realität. Von "Bindungsängsten" hört man viel, aber darunter stellt man sich doch eher den Junggesellen-Prototyp vor, den Kerl, der von Bett zu Bett hüpft und nie jemanden richtig an sich heranlässt. Bindungsangst kann allerdings auch ganz andere - viel harmlosere - Formen annehmen. Das bedeutet nicht, dass die Betroffenen keine Beziehung wollen; sie können sich ihr bloß nicht richtig hingeben, aus Angst, verletzt zu werden.

Woran du erkennst, dass du vielleicht unter einer solchen "Liebesangst" leidest, und wie du sie behandelst, erfährst du auf den folgenden Seiten!

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1. Anzeichen: Du scheinst immer den "Falschen" zu erwischen.

Jeder kennt diese eine Freundin, die ein unglaubliches Pech zu haben scheint: Irgendwie gerät sie nie an die richtigen Kerle - jeder vermeintliche Mr. Right entpuppt sich früher oder später doch noch als Mr. Wrong. Und die Makel sind vielfältig: Er ist noch halb mit seiner Ex zusammen, er ist gar verheiratet, er ist nie in der Stadt... Fast so, als ob sie es darauf anlegen würde, sich die Kerle zu schnappen, mit denen sie garantiert keine langfristige Beziehung eingehen kann.

Aber vielleicht tut sie das? 

Fühlst du dich ein bisschen ertappt? Denn Menschen mit Bindungsangst suchen (oft unterbewusst) spezifisch nach Partnern, von denen sie wissen, dass es ohnehin nichts Richtiges wird. Viele Betroffene glauben dabei trotzdem an die große Liebe - nur fürchten sich so sehr vor deren Scheitern, dass sie nicht danach suchen, sondern sich mit zum Scheitern verurteilten "Notlösungen" aushelfen.

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2. Anzeichen: Du bist kein Fan von körperlicher Nähe und Komplimenten.

Das bezieht sich nicht nur auf romantische Beziehungen, sondern zeigt sich genauso in deinen Freundschaften und Bekanntschaften: Umarmung zur Begrüßung? Muss nicht sein. Zwischendurch Knuddeln? Erst recht nicht. Die plötzliche Nähe eines anderen Körpers ist dir unangenehm - du willst niemanden an dich ranlassen, und das nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Macht dir jemand ein ernst gemeintes Kompliment, ist dir das unangenehm, und du weißt nicht, was du dazu sagen sollst; du fühlst dich sprichwörtlich "unangenehm berührt".

Du hast Angst, dich jemandem komplett anzuvertrauen - wortwörtlich mit Leib und Seele. Daher flüchtest du dich in One-Night-Stands: Ein bisschen Nähe muss doch sein, aber eben nicht emotional.

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3. Anzeichen: Fängt er an, von eurer "Beziehung" zu reden, wirst du nervös.

Jeder kennt's: Man verbringt jetzt schon eine ganze Weile Zeit miteinander, aber die Frage "Was sind wir eigentlich?" kam noch nicht auf den Tisch. Dann, endlich, macht er den ersten Schritt und fragt, ob das mit euch etwas Ernstes ist - und du würdest am liebsten wegrennen.

Kommt dir das bekannt vor? Keine Sorge: Du bist damit nicht allein, denn diese Gefühle teilen alle Menschen mit Bindungsangst. Solange "das mit euch" noch nicht definiert ist, ist es einfach, sich vorzugaukeln, dass es jederzeit einen Ausweg gibt - aber dann wird es plötzlich ernst, und du musst dich festlegen. Das resultiert meist in einem gebrochenem Herzen: Seinem, denn du flüchtest dich in Ausreden wie "Eigentlich will ich ja gerade gar nichts Festes..." oder "Ich weiß nicht genau, was ich will". 

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4. Anzeichen: Du leidest unter plötzlichen Gefühlsausbrüchen.

Während du dir nach jeder Trennung vorgaukelst, es täte dir nicht weh, und dir einredest, du wolltest ja eigentlich eh keine Beziehung, schluckst du jede Menge Gefühle runter. Dein Umfeld hält dich vermutlich für ziemlich taff - aber deine Gefühle bahnen sich dennoch irgendwann ihren Weg, z. B. bei einem traurigen Film. Fühlst du dich auf einmal total emotional, obwohl kein unmittelbarer Grund dafür besteht, liegt das vermutlich daran, dass du Gefühle unterdrückst, die du nicht verarbeiten willst.

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5. Anzeichen: Kommt er zu nah, ergreifst du die Flucht.

Manchmal erreichen deine Beziehungen eine Stufe, die schon fast eine bedrohliche Tiefe erreicht - und zu diesem Zeitpunkt ziehst du die Notbremse. Du merkst, dass du Gefühle entwickelst, die dich - wie du empfindest - angreifbar machen, und beschließt, dass du da raus musst. Also startest du ein Fluchtmanöver: Du sagst jedes Treffen spontan ab, schiebst wichtige Angelegenheiten vor und redest dir ein, er sei ja ohnehin nicht "der Eine". Dabei bemerkst du vielleicht selbst nicht mal, was du tust. Diese Schutzmauer baust du unterbewusst auf, weil der "Feind", deine Gefühle, dir zu nah gekommen sind. 

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6. Anzeichen: Dir fehlt Zeit für dich.

Dass wir alle mal eine "Verschnaufpause" in einer Beziehung brauchen, ist ganz klar; man muss ja nicht Tag und Nacht aufeinanderhocken. Wenn du allerdings deutlich das Gefühl entwickelst, dass du ganz, ganz dringend einfach nur allein sein musst - und das immer häufiger, je vertrauter ihr euch werdet -, kann das darauf hindeuten, dass du wortwörtlich vor deinem Partner flüchten möchtest.

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7. Anzeichen: Du kannst dich selbst nicht leiden.

Natürlich ist ein übergroßes Ego für andere sehr unangenehm - aber ein wenig sollte man sich schon selbst mögen und mit einem gesunden Selbstbewusstsein den Alltag meistern, auch in Liebesdingen. Denn eine Beziehung kann nur funktionieren, wenn die Partner einander ebenbürtig sind - und das auch wissen. Wenn du dich allerdings selbst nicht liebst, wie sollst du dann deinen Partner lieben? 

Häufig sind solche Selbstzweifel darauf zurückzuführen, dass Betroffene früher nicht genug Liebe von anderen erfahren haben und nie das Gefühl vermittelt bekamen, dass sie es wert sind. Zum Glück kann man das jedoch beeinflussen: Wenn man geduldige, liebevolle Menschen an sich heranlässt, wird die Fassade der Selbstzweifel allmählich bröckeln, wenn man lernt, sich lieben zu lassen.

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8. Anzeichen: Du manipulierst deine Beziehung.

Gehen wir mal davon aus, dass du doch "den Richtigen" gefunden hast. Du merkst, dass es zwischen euch langsam richtig ernst wird, und dass er dir bald sagen wird, dass er dich liebt - und plötzlich versuchst du mit allen Mitteln, eure Beziehung kaputtzumachen. Du provozierst Streits, distanzierst dich absichtlich oder fängst sogar etwas mit einem anderen an. Es kann auch ins andere Extrem gehen: Vielleicht klammerst du auf einmal, oder wirst total eifersüchtig. All das führt dazu, dass er langsam die Lust verliert und schließlich geht. Deine Bindungsangst hat ihr Ziel erreicht - was aber nicht heißt, dass du darüber glücklich bist. Stattdessen wirfst du dir selbst vor, dass du immer alles kaputtmachst.

Was du gegen deine Angst tun kannst, erfährst du auf der nächsten Seite.

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Keine Sorge: Die sogenannte Bindungsangst, Philophobie, ist behandelbar.

Wenn du dich lediglich in ein paar der Punkte wiedererkannt hast, brauchst du dir keine Sorgen zu machen: Ein bisschen unheimlich finden wir die Vorstellung, uns einem anderen Menschen komplett zu öffnen, alle, und niemand möchte sich selbst als "die Hälfte eines Ganzen" selbst verlieren.

Wenn du jedoch beim Großteil der erwähnten Punkte innerlich zugestimmt hast, weil dir das bekannt vorkam, kann es sein, dass du Beziehungen nicht so leicht eingehen kannst wie andere. Die Schweregrade einer solchen Beziehungsangst können unterschiedliche Ausmaße annehmen, und manche Leute leiden sogar unter Schlafproblemen oder Panikattacken. 

Aber man kann etwas dagegen tun, zum Beispiel mit einer Psychotherapie. Der Therapeut bringt dem Betroffenen bei, wie er sich in Situationen, in denen die Angst deutlich zu Tage tritt, verhalten kann, um die Angst zu bewältigen. Auch Selbstliebe ist erlernbar!