Die ersten 24 Stunden mit deinem Baby alleine

6 Wahrheiten über den ersten Tag, den du mit deinem Säugling zuhause verbringst

Der erste Tag mit einem Neugeborenen ist für Mama, Papa und Baby eine Herausforderung.
Quelle: IMAGO / Westend61

Ein Baby und besonders das erste Baby stellt wohl jede Mutter und alle Eltern vor eine komplett neue Aufgabe und ein neues Kapitel im Leben. Wenn man die Schwangerschaft überstanden hat und jegliche Vorbereitungen, folgt die Geburt - bei einer gesunden Geburt ohne große Komplikationen bleibt die frisch gebackene Mama für gewöhnlich noch 2 Tage im Krankenhaus mit den Hilfskräften und den dazugehörigen Ratschlägen. Aber irgendwann heißt es für die kleine Familie den Weg nach Hause auf sich zu nehmen. Und dann folgt der erste Tag ganz alleine mit deinem Säugling. Was gilt es zu beachten? Welche Fehler sollte man auf keinen Fall machen und wie solltest du dich am besten verhalten? 

Damit jetzt keine Panik bei dir ausbricht oder du Angst davor hast mit deinem Baby, wenn es so weit ist, endlich ins eigene Zuhause zu gehen, folgen 5 Fakten, die dich über diese ersten 24 Stunden aufklären und bestärken. 

Aber first things first. Besonders der erste Punkt ist allen voran der Wichtigste und folgt auf der nächsten Seite:

Sogut wie alle Eltern versinken in den ersten 24 Stunden mit ihrem Baby komplett im Chaos.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

1. Du wirst überfordert sein und das ist GANZ NORMAL

Du hast dein Baby zwar schon ungefähr 9 Monate bei dir getragen und auch die ersten zwei Tage im Krankenhaus gemeinsam überstanden. Aber du hattest Hilfe: Geburtsvorbereitung, Gynäkologen, Hebammen, Krankenschwester usw.. Alle haben ihren Senf dazu gegeben und du warst nie so wirklich auf dich allein gestellt. Das hat nun abrupt aufgehört. Du fühlst dich plötzlich unsicher und unerfahren - Du befindest dich in der sogenannten Wochenbett-Phase.

Auch so etwas wie Ratlosigkeit oder gar Wut kann bei frischen Eltern aufkommen, "Wieso haben die Ärzte uns schon weggeschickt?". Aber genau hier ist der Zeitpunkt dir und euch Mut zu machen, denn die Ärzte haben dich weggeschickt, weil sie sich sicher sind, dass du und ihr die Situation meistern werdet. Also Durchhalten ist angesagt. Denn es kommen noch richtige Herausforderungen auf dich zu: 

Für viele frischgebackene Mamas ist das Stillen eine große Herausforderung.
Quelle: IMAGO / Westend61

2. Das mit dem Stillen klappt nicht auf Anhieb

Schon direkt nach der Geburt verändert sich dein Körper und ganz besonders dein Hormonhaushalt. Für gewöhnlich bedeutet das am 3. Tag, dass die Milch einschießt. Das kann zwar unbemerkt von statten gehen, kann bei einigen Frauen aber auch zu Spannungen und Schmerzen führen und dann will das Stillen auch noch einfach nicht richtig klappen. Das kann bei jeder Frau an unterschiedlichen Problemen liegen, das Baby nimmt die Brust einfach nicht richtig, deine Brustwarzen sind wund von den Stillversuchen und tun weh. Auch deine Stimmung kann auf gewisse Weise Auswirkungen haben zum einen durch Hormone zum anderen durch Schlafmangel. Erschwerend kann so etwas wie ein Baby-Blues, also ein Bedrücktsein und Traurigsein dazu kommen. Da hilft vor allem eins: Hol dir Hilfe, egal ob von der Hebamme, von professionellen Stillberaterinnenn aus dem Krankenhaus oder anderen Möglichkeiten. 

Und, wenn der Baby-Blues nicht verschwindet, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Denn vergiss bitte den folgenden Aspekt nicht:

Der weibliche Körper ist nach einer Geburt erstmal mitgenommen – um sich zu erholen braucht er Ruhe.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

3. Du bist noch nicht so aktiv und mobil wie du denkst

Die geringeren bis größeren Verletzungen, die dein Körper während der Geburt durchgemacht hat, plus die riesige hormonelle Umstellung und die komplett neue Belastung schwächen deinen Körper und zerren an deinen Kräften. Auch Phänomene wie Nachwehen können dich schwächen. Sie treten insbesondere in den ersten Tagen nach der Entbindung auf. Sie sind weniger schmerzhaft als die Geburtswehen aber dennoch unangenehm.  Besonders zu spüren sind sie dann, wenn das Baby zum Trinken an die Brust angelegt wird. Dieses Phänomen hilft allerdings deiner Gebärmutter die Wundheilung zu beschleunigen. Und spätestens bei diesen Faktoren sollte dir wirklich klar werden, spiel nicht die starke Frau. Mach nicht alles allein. Ruf deine Hebamme an, deine Mama, Schwester, Tante und lass dir Ratschläge geben von Frauen, die schon mal in deiner Situation waren. Denn du bist das erste Mal in der Situation und deswegen.... 

Es ist ganz normal, dass Eltern in der ersten Zeit mit dem Baby manchmal ratlos sind.
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4. Du hast noch viele Fragen

... hast du noch viele Fragen. Du, dein Baby und möglicherweise dein Partner, ihr müsst erst in die Situation rein wachsen. Wie alles im Leben muss man sich an die neue Situation erst gewöhnen und auch erst eine feste Bindung zu deinem Kind aufbauen. So etwas fällt nicht vom Himmel. Versuche zu viel Besuch zu vermeiden, das kann dich und das Kind unter Stress setzen und verhindert die wichtige Phase eurer intimen Beziehungsbildung. Jetzt heißt es erstmal nur ihr! Nur Du und dein Baby. 

Die meisten Sorgen und Fragen kann man auch per Telefon klären und tu das ruhig, hol dir Ratschläge, aber gib dir und deinem Baby die Zeit, die ihr braucht. Und du bist nicht allein: 

Paare, die zum ersten Mal Eltern geworden sind, können sich immer an ihre Hebamme für Rat wenden.
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5. Deine Hebamme ist für dich da

Deine Hebamme kann bei den Nachsorge-Besuchen viele Fragen beantworten und mit dir auch zum Beispiel das Wickeln, Baden, Stillen üben. Sie hat das zu ihrem Beruf gemacht und schon viele Frauen begleitet, natürlich ist jede Geburt, jede Frau und jedes Baby anders, aber genau das ist ihre große Leidenschaft. Schäme dich nicht, um Hilfe zu bitte oder einfach nachzufragen. 

Gemeinsam steht ihr das durch und könnt die ersten Tage "alleine" zuhause schaffen, denn so alleine bist du gar nicht. 

Stillen ist positiv für dein Baby, denn dadurch bekommt es gute Bakterien.
Quelle: IMAGO / Westend61

6. Darum ist Stillen so wichtig 

Eine Studie aus den USA zeigt, dass Stillen nützliche Bakterien von Müttern auf ihre Kinder überträgt. Etwa 30% der nützlichen Bakterien im Darm eines Babys stammen direkt aus der Muttermilch und weitere 10% von der Haut der mütterlichen Brust. Gestillte Babys profitieren auch nach dem Stillen von den gesundheitsförderlichen Bakterien der Mutter. Diese Bakterien helfen bei der Verdauung und stärken das Immunsystem des Babys. Eine gesunde Darmflora schützt vor Krankheiten wie Allergien, Asthma und entzündlichen Darmerkrankungen. 

Auch wenn es anfangs ungewohnt ist, zu stillen und die ein oder anderen Probleme auftauchen – du tust damit deinem Baby etwas Gutes!